Duisburg. Laut IHK Niederrhein planen viele Betriebe in Duisburg trotz Krise, an Ausbildungen festzuhalten. Besondere Beratung für Schüler geplant.

Die Corona-Krise hält die Wirtschaft in Duisburg weiter in Atem – Betriebe sind in Kurzarbeit und Unternehmen rechnen mit Umsatzeinbußen. Viele Schüler, die bald ihren Abschluss oder das Abitur in der Tasche haben, stehen in dieser schwierigen wirtschaftlichen Lage vor dem Start ins Berufsleben. Doch wie sehr beeinflusst die Corona-Krise den Ausbildungsmarkt in Duisburg? Entwarnung für angehende Azubis gibt die Industrie- und Handelskammer Niederrhein (IHK).

„Trotz der Krise ist das Ausbildungsengagement der Unternehmen groß“, urteilt Matthias Wulfert, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK. Das sei das Ergebnis einer Umfrage bei den IHK-Mitgliedsunternehmen. Rund 70 Prozent der befragten Betriebe beabsichtigen, trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage, mindestens auf dem Niveau des Vorjahres auszubilden. „Neun Prozent wollen sogar mehr Ausbildungsplätze schaffen“, sagt Wulfert.

Ausbildung in Duisburg: viele freie Lehrstellen trotz Corona

Die Situation ist für viele Unternehmen aber angespannt. „Die Auswirkungen können wir noch nicht absehen“, glaubt Wulfert. 40 Prozent der Unternehmer in Duisburg rechnen laut IHK für 2020 mit mehr als 25 Prozent Umsatzeinbußen, 14 Prozent erwarten sogar mehr als eine Halbierung ihres Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr. Dabei sei die betriebliche Ausbildung zur Fachkräftesicherung auch in der Krise elementar: „Wer in Ausbildung investiert, wird mit vernünftigen Fachkräften aus der Krise kommen“, sagt Wulfert.

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Positiv blickt er auf die noch zu besetzenden Ausbildungsplätze: Derzeit sollen insgesamt rund 800 Stellen in der IHK-Lehrstellenbörse für Duisburg und die Kreise Wesel und Kleve auf Azubis warten. Gesucht wird etwa auch in den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen.

IHK Niederrhein: Keine Jobmessen – aber digitale Beratungen für Azubis

Da in diesem Jahr aufgrund der Coronaschutzmaßnahmen keine Ausbildungsmessen bei der IHK Niederrhein stattfinden können, nutzt die Kammer virtuelle Beratungsmöglichkeiten für Azubis. So veranstaltet die IHK am Montag, 8. Juni, für angehende Azubis den „Tag der Ausbildungschance“. In der Zeit von 9 bis 16 Uhr können sich Schüler und Abiturienten, die noch für 2020 einen Ausbildungsplatz suchen, per Whatsapp-Videotelefonie oder telefonisch beraten lassen.

Zum Beratungsservice gehören sowohl ein elektronischer Check der Bewerbungsunterlagen als auch eine Übersicht über freie Lehrstellen am Niederrhein. Das Angebot richtet sich dabei explizit auch an Abiturienten, die ursprünglich vor dem Studium ein Jahr im Ausland geplant hatten. Dieses Vorhaben lässt sich aktuell nur schwer realisieren. Als Alternative schlägt die IHK eine duale Ausbildung vor. Denn bis zu 25 Prozent der Ausbildungszeit dürfen Azubis im europäischen Ausland verbringen.

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Es gibt noch weitere Vorteile, so IHK-Bildungskoordinator Matthias Wolf: „Man sammelt Praxiserfahrung, verdient eigenes Geld und kann als Abiturient auf zwei Jahre verkürzen. Und wenn später noch ein Studium geplant ist, kann man als Fachkraft nebenberuflich gut verdienen.“ Freie Plätze gebe es in IT, Mechatronik und Elektronik.

>> TAG DER AUSBILDUNGSCHANCE BEI DER IHK NIEDERRHEIN

• Interessierte können eine E-Mail an ausbildungschance@niederrhein.ihk.de senden. Dort geben sie ihre Telefonnummer an und den Kanal, über den sie kontaktiert werden möchten.

• Die Ausbildungsberater rufen die Azubis am 8. Juni zurück. Schüler lädt die IHK dazu ein, einfach per Whatsapp unter 0157 80648031 oder auf dem Instagramkanal „ihkniederrhein“ ihre Fragen zu stellen.