Duisburg. Nach 13 Jahren soll im März die Entscheidung über den Bau eines XXL-Bades mit Rutschenpark fallen. Das kündigt Jürgen Dietz (Duisburg-Sport) an.
Über den Bau eines XXL-Bades mit Rutschenpark neben dem gleichnamigen Sportcenter in Hüttenheim soll bis zum kommenden März entschieden sein. Dieses Ultimatum für die Realisierung des Projekts setzt Jürgen Dietz, Chef von Duisburg-Sport.
„In die zweite Sitzung des Betriebsausschusses am 19. März möchte ich mit einer entscheidungsreifen Vorlage gehen“, so der Betriebsleiter. Dabei gibt es zwei Optionen: Entweder empfiehlt die Stadtverwaltung den Verkauf der Fläche neben dem Sportcenter für den Bau des Bades oder sie schlägt den Neubau eines städtischen Bades für den Duisburger Süden am Standort des Hallenbades Großenbaum an der Großenbaumer Allee vor.
Letzteres wäre wohl gleichbedeutend mit dem Aus für ein privat betriebenes XXL-Bad – dessen finanzielles Konzept ginge nur durch die Anmietung von Schwimmzeiten für Schul- und Vereinsschwimmen durch die Stadt sowie Zugeständnisse beim Kaufpreis und bei den Erschließungskosten auf. Wird das neue Bad dagegen in Hüttenheim gebaut, würden im Gegenzug die beiden Stadtteilbäder Wanheim und Großenbaum geschlossen.
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Bewerbung auf Ausschreibung liegt seit März vor
Bekanntlich hatte Sven Pirdzun, Betreiber des XXL-Sportcenters und potenzieller Investor, im vergangenen März als einziger eine Bewerbung auf die städtische Ausschreibung abgegeben. Die enthielt laut Duisburg-Sport zwar alle erforderlichen Unterlagen, auf weitere wartet die Verwaltung aber noch: etwa ein Verkehrskonzept für die Zu- und Anfahrt über die Straße „Zum neuen Angerbach“ und die Kreuzung Mannesmannstraße.
Gemessen an Boden-, Denkmal- und Artenschutz-Gutachten, die ebenfalls vom Investor beizubringen sind, sei das „der größte Stolperstein“, aber nicht unlösbar. Jürgen Dietz: „Dafür laufen jetzt die Fristen, aber nicht mehr lange.“ Pirdzun selbst äußerte sich am Montag auf Anfrage dieser Zeitung nicht zum Stand seiner Vorbereitungen.
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Damit soll 13 Jahre nach den ersten Überlegungen – zwischenzeitlicher jahrelanger Stillstand inbegriffen – endlich eine Entscheidung fallen.
Die immer noch aktuelle Planung ist bereits fünf Jahre alt. Sie sieht auf Wunsch der Stadt eine Schwimmhalle mit einem Becken für Schul- und Vereinssport sowie ein weiteres für den öffentlichen Betrieb vor.
Rutschenpark als Magnet für das Bad
Magnet des Bades soll ein Rutschenpark in einer separaten, 50 mal 40 Meter großen Halle mit zehn bis zu 13 Meter hohen und 139 Meter langen Röhren werden.
Über diese Grundzüge der Planung gab es in zähen Verhandlungen vor zwei Jahren Einigung: Die Stadt stundet 50 Prozent des Kaufpreises für das 30.000 Quadratmeter große Grundstück (Wert laut Gutachten: 1,05 Millionen Euro) bis zum Ende einer 30-jährigen Vertragslaufzeit und beteiligt sich mit maximal 530.000 Euro an den Erschließungskosten.
Stadt muss Insolvenzrisiko absichern
Der Bau des XXL-Bades als öffentlich-privates Projekt steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die kommunalen Finanzaufsicht, der Duisburg als Haushaltssicherungsgemeinde unterliegt. Die Genehmigung wurde durch die Bezirksregierung erteilt, die Wirtschaftlichkeit wurde mit der Beteiligung von NRW-Bank und externen Fachleuten geprüft.
Weil ein verlustfreier Betrieb eines Bades als schwierig gilt, muss die Stadt vertragliche Vorkehrungen für den Insolvenzfall treffen. Für den Fall einer Pleite des Betreibers bliebe keine Alternative für das Schul- und Vereinsschwimmen im Duisburger Süden. Denkbar ist etwa die vertragliche Vereinbarung eines so genannten „Heimfallanspruchs“ – bei einer Insolvenz könnte dann das Bad, nicht aber der Rutschenpark, städtisch weiterbetrieben werden. Um das Risiko abzusichern, sei „ein sehr interessantes Konstrukt“ erarbeitet worden, so Jürgen Dietz (Duisburg-Sport).