Duisburg. Duisburger Taxifahrer haben trotz Corona- Lockerungen und langsam steigender Fahrgastzahlen weiter Existenzsorgen. Auch Uber leidet.

Die Taxifahrer sehen in der Corona-Krise nur ganz langsam Licht am Ende des Tunnels. Frank Wittig (59) vom Vorstand der Taxi-Funktaxi-Zentrale, des größten Anbieters in Duisburg, hatte vor rund zwei Monaten noch zwei Drittel weniger Aufträge beklagt. „Nun, nach einigen Lockerungen liegen wir aber immer noch bei 50 Prozent Einbußen“, so Wittig. „Das Nachtgeschäft ist durch die Auflagen und Einschränkungen in der Gastronomie weiter sehr mau. Nur tagsüber steigen die Fahrgastzahlen wieder etwas.“

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Wenigstens sei durch die Corona-Krise von der groß angekündigten Uber-Offensive nicht mehr viel übrig. „Uber ist in der Versenkung verschwunden“, sagt Wittig. Dem widerspricht allerdings Uber-Pressesprecher Olaf Klug. Die Fahrdienst-Vermittlung war Anfang Februar 2020 auch in Duisburg gestartet, die Mietwagen-App ist seitdem und laut Klug auch aktuell weiter hier verfügbar. „Aber natürlich ist auch bei uns die Nachfrage eingebrochen“, so der Pressesprecher.

Staatliche Hilfen: Weniger Taxen in Duisburg stillgelegt als befürchtet

Die staatlichen Hilfen haben laut Frank Wittig von der Taxi-Funktaxi-Zentrale, einer Genossenschaft mit 600 bis 700 Fahrern und 200 Fahrzeugen, wesentlich dazu beigetragen, dass doch nicht so viele wie befürchtet ihre Fahrzeuge stillgelegt haben. „Bei uns haben das schätzungsweise nur zehn Prozent gemacht“, so der 59-Jährige. „Einige auch deshalb, weil sie zur Risikogruppe gehören.“

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Der Gesundheitsschutz spiele auch bei den noch aktiven Fahrern eine entscheidende Rolle. „Viele haben in ihren Autos eine Trennfolie, einen sogenannten Spuckschutz angebracht“, sagt Wittig. „Wir empfehlen außerdem, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Fahrgäste sind dazu verpflichtet, werden ansonsten nicht mitgenommen.“

Uber: Kunde wird vor der Fahrt per App an Mund-Nasen-Schutz erinnert

Trotz Corona-Krise ist die Uber-App in Duisburg weiter verfügbar.
Trotz Corona-Krise ist die Uber-App in Duisburg weiter verfügbar. © FUNKE Foto Serivces | Tamara Ramos

Um sicher durch diese Zeiten zu kommen, hat Uber ebenfalls einige Maßnahmen beschlossen. Demnach müssen hier alle Partner-Fahrer einen Mund-Nasen-Schutz tragen, zudem ihre Fahrzeuge mit entsprechenden Trennvorrichtungen regelmäßig lüften und reinigen. Desinfektionsmittel seien vorhanden. Der Fahrgast werde per E-Mail sowie vor jeder Fahrt per App daran erinnert, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, die Hände vor dem Einsteigen zu waschen und Desinfektionsmittel mit sich zu führen.

Die Fahrgäste und auch die allermeisten Fahrer, betont Wittig von der Taxi-Funktaxi-Zentrale, hielten sich an die Regeln der Corona-Schutzverordnung. Dass Kollegen zum Beispiel Abstandsregeln nicht beachten, wie es der Redaktion zugetragen wurde, könne er grundsätzlich so nicht bestätigen. Ihm seien diesbezüglich lediglich zwei Bußgeldverfahren bekannt.

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Wie viele Taxifahrer in Duisburg die Corona-Krise überstehen, sei derzeit noch nicht abzusehen. „Es kommt darauf an, wie lange wir noch solche Einbußen hinnehmen müssen. Da sind die nächsten Monate entscheidend“, so Wittig. „Denn irgendwann ist von den staatlichen Hilfen nichts mehr übrig.“

Prüfhinweis für Trennvorrichtungen in Taxen

Das Straßenverkehrsamt in Duisburg weist auf den Prüfhinweis zu den Anforderungen an Trenneinrichtung, Trennwand/-scheibe oder Tröpfchen-/ Spuckschutz in Taxen und Mietwagen sowie anderen Fahrzeugen zur Personenbeförderung hin.

Der Prüfhinweis sei zwischen den Technischen Prüfstellen des Verbandes der Technischen Überwachungs-Vereine (VdTÜV) und dem DEKRA (Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein) abgestimmt worden. Vor dem Umbau ist es nach Angaben der Behörde empfehlenswert, Rücksprache mit der jeweiligen Prüforganisation zu halten.