Duisburg. Uber rollt in Duisburg. Wir erklären, wie die App funktioniert und haben getestet: Taxi oder Uber, wer ist günstiger? Ein erster Test überrascht.

Der Taxi-Konkurrent und Fahrtenvermittler Uber rollt in Duisburg: Seit Mittwoch können über die App erstmals Fahrten in der Stadt nach dem Taxi-Prinzip gebucht werden. Wir haben am Premierentag getestet, wie die App funktioniert und wie stark sich in Duisburg die Preise von Mietwagen, die über die Plattform Uber vermittelt werden, von Taxipreisen unterscheiden.

Uber verbindet nun also auch in Duisburg Fahrer mit Fahrgästen über das Smartphone. Statt einem Taxifahrer beim Einsteigen das Ziel zu nennen, tippen Nutzer die Zieladresse in der App ein. Das ist praktisch, vor allem im Ausland, wenn Sprachbarrieren überwunden werden müssen.

Uber in Duisburg: Ein erster Test der App

In Echtzeit sehen Kunden auf dem Smartphone, wo sich verfügbare Uber-Fahrzeuge in der Stadt befinden und wie schnell sie am eigenen Standort sein können. In drei Minuten ist der nächste Fahrer da, verspricht Uber. In unserem Test am Mittwoch stimmt die Prognose.

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Vom Harry-Epstein-Platz neben dem Hauptbahnhof soll es zum Theater am Marientor gehen. Der in der App angegebene Fahrtpreis: 5,39 Euro. Dieser wird so kalkuliert, dass sowohl die Zeit als auch die Strecke berücksichtig werden. Dichter Verkehr soll sich nicht auf den Fahrpreis auswirken – anders bei Taxifahrten, bei denen Standzeiten berechnet werden. Auch bei längeren Fahrtzeiten sollen Kunden keinen Cent mehr bezahlen.

Uber bietet dynamische Preise – bei Regen kann es teurer werden

Uber weist aber darauf hin, dass die angezeigten Preise in der App dynamisch sind: Wenn viele Menschen gleichzeitig versuchen, eine Fahrt zu buchen, steigen die Preise. Auch starker Regen oder Feiertage können zu einem vorübergehenden Preisanstieg führen.

Sobald eine Fahrt per App bestätigt ist, werden dem Kunden der Name des Fahrers, sein Fahrzeug und das Kennzeichen angezeigt, so dass Fahrgäste sicher sein können, in das richtige Fahrzeug einzusteigen. Die App benachrichtigt zusätzlich den Kunden, wenn das Fahrzeug eintrifft.

Uber in Duisburg: Erster Kunde des Tages im Hybridfahrzeug

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Dann steht er da. Ein Toyota Prius+ Hybrid. Am Steuer sitzt Mojtaba N.. Seit etwa fünf Monaten ist er Uber-Fahrer in Düsseldorf. Laut App hat er schon 2.694 Fahrgäste befördert. „Es ist meine erste Fahrt heute“, sagt er um 11 Uhr morgens.

Seit 8 Uhr ist er für ein lokales Mietwagenunternehmen im Dienst. „In Düsseldorf hätte ich schon drei Fahrten gehabt.“ Seinen Job macht er gerne. Vorher hat als Lieferant für Amazon gearbeitet, das sei deutlich stressiger gewesen, alleine schon aufgrund der vielen Treppenstufen.

Wirre Fahrt durch Duisburg mit Uber

Bei seiner Fahrt hält sich Mojtaba an die vorgegebene Route der Navigationsapp auf seinem Smartphone. Es soll die vermeintlich schnellste Route sein. „Am ersten Tag kennt man sich nicht aus.“ Er muss sich auf die Route verlassen, denn die Ortskenntnis, sie fehlt. Und das System hat noch Tücken: Der Nebenarm an der Mercatorstraße direkt am Portsmouthplatz wird nicht als Sackgasse identifiziert. Das System glaubt fälschlicherweise, vor dem Eingang des Hauptbahnhofes auf die Mercatorstraße abbiegen zu können. „Das System lernt noch“, sagt ein Uber-Sprecher auf Nachfrage.

Wird die Strecke deutlich länger und die Fahrzeit verlängert sich so, hat dies ebenfalls Auswirkungen auf den genannten Preis, wie unser Test zeigt.

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Zur Erinnerung: Vom Harry-Epstein-Platz soll es zum Theater am Marientor gehen. Der Fahrerfahrer folgt der angegebenen Route: Statt der Landfermannstraße zu folgen, sagt ihm das Navigationsgerät aber, er solle zur Kardinal-Galen-Straße und auf die A59 fahren.

Uber: Fahrpreis verdoppelt sich

Ab der A59-Ausfahrt Zentrum geht es weiter über die Mercatorstraße – doch statt weiter der Kremerstraße zu folgen, biegt der Fahrer in die Düsseldorfer Straße ein und kommt letztlich über Frieden- und Heerstraße zum TaM. Statt der genannten 5,39 Euro über die Idealroute kostet die Fahrt 10,53 Euro. Am Ziel angekommen wird der Fahrpreis automatisch berechnet und der Betrag über das Uber-Konto abgebucht.

Uber erklärt auf Nachfrage, dass es sich vermutlich um einen „unglücklichen Einzelfall“ handelt. Über die App könne die Fahrt nachträglich reklamiert werden, sodass der Aufpreis erstattet wird. Im Test hatte sich die gefahrene Strecke im Vergleich zur Vorhersage mehr als verdoppelt. So sei die Preiserhöhung erklärbar, so Uber. Dieses Risiko sei gerade bei Kurzstrecken vorhanden.

Uber im Test: Ist die Fahrt mit einem Taxi teurer?

Dann folgt Stufe zwei des Tests: Wieder am Harry-Epstein-Platz wird ein Duisburger Taxiunternehmen angerufen. Auch dieses Mal soll es zum Theater am Marientor gehen. „In fünf Minuten ist der Fahrer da“, wird am Telefon mitgeteilt. Stimmt. Schon bei Fahrtantritt beträgt der Grundpreis 5,50 Euro.

Der Taxifahrer wählt den Weg über Mercator-, Kremer- und Plessingstraße, um zum Theater am Marientor zu gelangen. Zweimal missachtet der Fahrer die vorgeschriebene Fahrtrichtung, gelangt dadurch aber schnell zum Ziel. 7,50 Euro beträgt der Fahrtpreis – und ist somit drei Euro günstiger als die Uber-Fahrt.