Duisburg. Mit einem Brief an die NRW-Landesregierung protestieren Schüler aus dem Duisburger Westen gegen die geplanten Abiturprüfungen in der Corona-Krise.
Gegen die geplanten Abitur-Prüfungen protestieren Abiturienten von Schulen aus dem Westen Duisburgs mit einem Schreiben an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), Bildungsministerin Yvonnne Gebauer (FDP) und Oberbürgermeister Sören Link (SPD).
„Da es noch keine wirksamen Medikamente gibt und auch noch keine Schutzimpfung, bitte ich aufrichtig um Verschiebung des Schulstarts nach dem 4. Mai. Nur so können wir unsere Kinder, Eltern, Verwandte und Freunde vor einer Infizierung schützen“, schreibt Yasin Emre Emetli, Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums. Den Brief haben 62 Abiturienten des Gymnasiums in Rumeln-Kaldenhausen ebenso unterzeichnet wie zwölf weitere der Heinrich-Heine-Gesamtschule (Rheinhausen), ein Schüler des Krupp-Gymnasiums (Rheinhausen) sowie Schüler der Gymnasien Stadtpark und Horkesgath im benachbarten Krefeld.
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Schüler: Teilöffnung der Schulen wirkt kontraproduktiv
„Wie soll das dann mit dem Abitur funktionieren? Alle sind doch mehr als irritiert. Die Anzahl der Covid-19-Fälle muss, bis ein Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht, maximal eingedämmt werden. Das geht nicht mit Lockerungen der Maßnahmen. Wer verantwortet es, wenn im Zuge der Abiturprüfungen auch nur eine einzige Infektion zustande kommt oder jemand sogar stirbt?“, fragen die Schüler.
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Sie fürchten, dass die Teilöffnung der Schulen die Erfolge der Ausgangsbeschränkungen zunichte macht. Die Unterzeichner erinnern daran, dass NRW nach Bayern die meisten bestätigten Infektionen zähle. „Unsere Gedanken sind dadurch auf Vorsicht und Sicherheit konzentriert, selbstverständlich auch bei den betroffenen Menschen, Verwandten und Freunden, unter denen auch Schüler und Abiturienten sind. Bei uns steht die Gesundheit dadurch deutlich vor dem Abitur.“
Auch Familienmitglieder der Schüler sowie Mitschüler zählten zur Risikogruppe, für die eine Ansteckung lebensgefährlich wäre. „Wenn 88.000 Abiturienten wieder in die Schule kommen, können wir nicht davon ausgehen, dass sich niemand ansteckt.“
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Keine Chancengleichheit im Abitur
Weil der Stand der Wissensvermittlung durch die plötzliche Schließung an den Schulen unterschiedlich sei, gebe es keine Chancengerechtigkeit, argumentieren die Schüler. Sie sehen im „Durchschnittsabitur“ eine mögliche Alternative: „Sie steht seit längerem im Raum und würde uns sinnvoll erscheinen, da wir bereits zwei Drittel der geforderten Leistungen erbracht haben.“