Duisburg. Die Abiturienten des Landfermann-Gymnasiums sind enttäuscht: Der Schulschließung fiel auch ihre Mottowoche zum Opfer. Etwas Hoffnung gibt es.

Spiele mit den Lehrern, Schabernack im Schulgebäude und bunte Kostüme: Die Mottowoche ist für viele angehende Abiturienten ein festes Ritual in ihrer allerletzten Schulwoche. Da die Schulen aufgrund des Coronavirus bis nach den Osterferien schließen, fallen jedoch auch die Mottowochen aus. Der Abschlussjahrgang des Landfermann-Gymnasiums hofft, einen Ersatztermin zu finden.

Auch interessant

„Auf den letzten Schultag haben wir jahrelang hingefiebert. Dass alles so abrupt endet, darauf war niemand emotional vorbereitet“, beschreibt Victoria Strecker (18). „Wir haben alle geheult“, ergänzt ihre Freundin Charlotte Feldkamp (17). Die beiden haben besonders viel Mühe in die Vorbereitungen gesteckt, sie gehören dem Mottowochen-Komitee an, das die letzte reguläre Schulwoche vor den Osterferien gestaltet.

Mottowoche am Landfermann-Gymnasium: Planungen seit der 10. Klasse

„Die ersten Gedanken haben wir uns schon in der 10. Klasse gemacht, da wir uns die Mottotage an unserer Schule verdienen müssen. Wir haben in den vergangenen Jahren deswegen unter anderem Projekte gegen Rassismus und Homophobie erarbeitet“, berichtet Victoria. Dadurch habe der Jahrgang einen zusätzlichen, vierten Tag erhalten, an dem Spiel, Spaß und Party im Vordergrund stehen.

Auch interessant

„Wir verkleiden uns natürlich wie auch an anderen Schulen an allen Tagen, drehen in den Pausen die Musik auf und gehen zu unseren Lieblingslehrern in die Klassen“, berichtet Charlotte. Traditionell spielen die Schüler auch Völkerball gegen das Lehrerkollegium. Vier Mottos waren geplant: „Erster Schultag“, „Kindheitshelden“, „Squadgoals“ und „Zeitreise“, das mit der 460-Jahr-Feier des Landfermann-Gymnasiums einhergeht.

Mottowochen sollen in letzter Schulwoche nachgeholt werden

„Auch die Lehrer sind traurig, dass sie sich nicht von uns verabschieden konnten“, sagt Victoria. „Wir haben uns echt darauf gefreut, besonders da in den letzten Wochen anstrengende Vorabi-Klausuren stattfanden.“ Falls die Aktionen nicht nachgeholt werden können, wollen sie sich nach den Klausuren trotzdem noch einmal gemeinsam mit all ihren 130 Mitschülern treffen.

Auch interessant

In Sachen Mottowoche können die Abiturienten des Landfermann-Gymnasiums aber auf die Unterstützung der Schulleitung hoffen: „Wir können die Enttäuschung der Schüler natürlich verstehen, wenn so ein Abschiedsritual aus heiterem Himmel abgesagt wird, kann man das nicht ersetzen“, sagt Schulleiter Christof Haering. Als klar geworden sei, dass auch die Mottowoche den Schulschließungen zum Opfer fallen würde, habe er sich mit einer Gruppe von fünf Schülern zusammengesetzt.

„Da haben wir beschlossen, dass wir die Mottowoche möglichst in der letzten Schulwoche nachholen wollen. Gemeinsame Aktionen sind die Grundidee, denn wir wollen vor allem das Jubiläum der Schule gemeinsam feiern. Das kann sogar schöner sein, denn in diesem besonderen Jahr ist auch der Abiturjahrgang besonders“, sagt Haering.

Victoria, Charlotte und ihren Mitschülern bleibt also noch etwas Hoffnung. Und gegebenenfalls müssen sie ihr Abimotto ändern: „Das muss ja logischerweise etwas mit dem Virus zu tun haben“, finden sie. Ihr Vorschlag: „Coronabi – wir breiten uns aus“.

>> ABITURPRÜFUNGEN 2020 IN NRW

• Der alte Zeitplan für die Abiturprüfungen hat sich nach den Schulschließungen und wegen der Corona-Maßnahmen erldedigt.

• Die Abiturprüfungen in Nordrhein-Westfalen werden um drei Wochen verschoben und finden nun zwischen Dienstag, 12. Mai und Montag, 25. Mai statt.