Duisburg. Zum Akzente-Thema „Glück“ bietet die Produzentengalerie SG1 in der Duisburger Altstadt Wellness mit „Waldbaden“ an. Das Glück mit lauter Bäumen.
Wenn ein Förster das geheime Leben der Bäume enthüllt, wird das Buch zum Bestseller. Wenn Japaner entdecken, dass es gesund ist, im Wald spazieren zu gehen, heißt das Shinrin Yoku – und erobert als Trend „Waldbaden“ die Welt. Dabei muss man sich noch nicht mal anstrengen, schon ein gemütlicher Spaziergang verheißt Genesung für gestresste Großstadtmenschen.
Mitten in Duisburg, in der Produzentengalerie SG1 an der Schmalen Gasse 1 in der Altstadt, „baden“ fünf Bäume in aufgeblasenen grünen Planschbecken, die mit Ästen, Spänen und Laub gefüllt sind. Förster Axel Freude hat die Stämme sowie das passende Laub für die Ausstellung „Waldbaden“ vor einer Woche vorbei gebracht. Buche, Fichte, Kirsche, Eiche und Birke mussten nicht extra für die Kunst ihr Leben lassen, sagt Christina Böckler, die die Idee zur Ausstellung hatte. Sie ist inspiriert vom Akzente-Motto „Glück“, und das verbindet Christina Böckler mit Wald.
Ein Baumbild hängt voller Duftbäume
Seit dem 2. März wächst der Mitbringwald, denn die Ausstellung duftet zwar angenehm nach Wald und die Luft ist feucht wie nach einem Regen, aber dabei bleibt es im SG1 natürlich nicht. Die Betreiberinnen haben Duisburger dazu aufgerufen, ihr Stück Wald mitzubringen. Zwei Arbeiten stammen von ihnen selbst: Stacey Blatt hat einen auf Stoff gedruckten Nadelbaum, den sie mal bei Ikea entdeckt hat, mit bunten Duftbäumen behängt, die gegen schlechte Gerüche in Autos eingesetzt werden. Ihr Lieblingsduftbaum heißt „New Car“. Luise Hoyer hat einen Ast mit auf Folie gedruckten Fotografien wie Blätter aufgehängt. Zu ihren persönlichen Glücksmomenten im Wald gehört etwa die orangefarbene Nacktschnecke, die auf dunklem Boden leuchtet.
Zu den Mitbringseln gehören Fotografien, die Elisabeth Höller als Kind im Wald und auf einem Baum zeigen, die Skulptur „Holztransporter“ von Jochen Duckwitz, ein Album mit eingeklebten Waldfotos des Künstler-Duos Kelbassa, ein rosa Plastikbaum von Ulrike Waltemathe, zwei „Würfelbrüter“ von Martin Freund, beeindruckende Baum-Fotografien von Heinz Kuhlen, der der Seele von Bäumen nachspürt, ein „Letzter Baum“ (aus Plastiktüten), den einen Umweltaktivistin beigesteuert hat, es gibt einen Warnhinweis „Nicht vom Baum springen“ oder einen Plastik-Fliegenpilz. Und im Hintergrund läuft Vogelgezwitscher.
Freitags tun sich „Lichtungen“ mit Bäumen, Seufzern und Glück auf
Bis zum 30. März ist montags von 19 bis 21 Uhr, samstags von 15 bis 18 Uhr und freitags von 17 bis 20 Uhr geöffnet. Freitags tun sich um 18 Uhr „Lichtungen“ auf: am 13. März geht es unter dem Titel „Fors Fortuna“ um Bäume und Menschen, am 20. März wird ein Audio-Waldspaziergang „Tauchbad mit Seufzer“ unternommen, und am 27. März wird unter dem Titel „Waldbehalt“ ein „Performatives Plädoyer für das Glück“ gehalten.