Duisburg. Ihre erste Einzelausstellung hat die Duisburgerin Sarah Blümel im Kunstraum SG1. Sie stellt sie sich als Fotografin und Malerin vor.
Stacey Blatt, Christina Böckler und Luise Hoyer, die den Kunstraum SG1 an der Schmalen Gasse 1 in der Altstadt betreiben, sind stets auf der Suche auch nach unbekannteren Künstlern. Sarah Blümel, vor 33 Jahren in Duisburg geboren, hat mal reingeschaut und sich vorgestellt. Nach einem Besuch in ihrem Atelier beim Kunstverein am Weidenweg war klar. „Das ist eine Entdeckung“, sagt Christina Böckler.
Jetzt hat Sarah Blümel ihre erste echte Einzelausstellung – und das auch noch in ihrer Heimatstadt, die sie unter anderem zum Fotografie-Studium an der Folkwang-Universität verlassen hatte. Sarah Blümel arbeitet mit Fotografie, und sie malt. Zwei künstlerische Seiten, in denen sie einerseits ihren Drang zur Perfektion auslebt und andererseits das aufs Papier bringt, was sozusagen aus dem Bauch heraus entsteht.
Bei der Malerei lässt sich Sarah Blümel vom Ergebnis überraschen
Wenn sie malt, beginne sie „von Null an“ mit dem leeren Blatt, auf dem mit Acrylfarbe und Kreide schließlich etwas entsteht, was nicht geplant war. Sie lässt sich sozusagen überraschen, welches Motiv am Ende herauskommt. Gemeinsam sind diesen Bildern ihre starken Farben und die absurden Figuren, die menschliche und tierische Züge haben können. Diese Fantasiewesen können gruselig, aber auch komisch wirken und tragen schon mal Titel wie „Randale und Liebe“ oder „Mammut, hungrig“.
Ganz anders Barbara Blümels Fotoarbeiten, bei denen sie zumeist auf Vorhandenes zurück greift. Zum Beispiel Fotografien, die sie für den Online-Handel gemacht hat: Pullover in den Farben Rot, Grün, Blau, auf Lebensgröße gebracht, aber körperlos leer und kühl, eben nur Hüllen sind. Eine andere Serie basiert auf einem gefundenen Negativordner eines Fotografen mit 3000 Schüler-Porträts wohl aus den 70er Jahren, die sie mit Licht inszeniert und so fast künstlich wirken.
Mit Fotografien ganz eigene Geschichten erfinden
Spannend die Serie mit Bildern, die sie von alten Filmen abfotografiert hat, jeweils neun Bilder hat sie ausgewählt und regt dazu an, dazu ganz eigene Geschichten zu erfinden. Sarah Blümel findet auch in alten Büchern wie Nachschlagewerken, in denen in digitalen Zeiten keiner mehr nachschlägt, solche Geschichten. Sie scannt Seiten, in denen es in Wort und Bild etwa um die Natur geht, entfernt einen Großteil des Textes, so dass nur noch wenige Worte und das Foto bleiben. So entstehen bebilderte fast philosophische Kurzgedichte wie „sieht man… nicht immer dieselben Vögel“.
Die Ausstellung „pleasure of looking“ bleibt bis zum 24. Februar, geöffnet montags von 17 bis 20 Uhr, www.sg1-kunstraum.de