Duisburg. „Kai und Friends“ heißt die Reihe, zu der der Duisburger Pianist Kai Schumacher regelmäßig einlädt. Gisbert zu Knyphausen singt Schubert-Lieder.

„Kai und Friends“ heißt die Reihe, zu der der Duisburger Pianist Kai Schumacher regelmäßig in die Mercatorhalle einlädt. Diesmal stimmt er mit dem Singer-Song-Writer Gisbert zu Knyphausen am Freitag, 13. März, Lieder von Franz Schubert an. Das passt prima, findet Schumacher: „Schubert war der große Singer-Songwriter des 19. Jahrhunderts. Und auch die Musik von Gisbert hat etwas Melancholisches.“ Als er den deutschsprachigen Liedermacher fragte, ob er mitmache, sagte dieser jedenfalls sofort zu.

Gisbert zu Knyphausen mag das Duisburger Traumzeit-Festival

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Von Annette Kalscheur (Text) und Frank Oppitz (Fotos)

„Ich fand die Anfrage interessant, weil ich mich vorher noch nie mit den Liedern Schuberts beschäftigt habe“, erklärt der Freiherr und Indie-Musiker zu Knyphausen, der Duisburg übrigens schon von einem Auftritt beim Traumzeit-Festival kannte. „Das Festival mag ich sehr gerne. Die machen gutes Programm in einer einmaligen Kulisse“, erinnert sich der 40-Jährige. Und Kai Schumacher, der selbst Platten von Gisbert zu Knyphausen im Schrank hat, übernahm es, ihm ein bisschen die Stadt zu zeigen. „Wenn ich unterwegs bin, lass ich ja nix auf Duisburg kommen. Wenn ich hier bin, schimpf’ ich manchmal wie ein Rohrspatz“, gibt der Folkwang-Dozent zu, der vor einigen Jahren als Student nach Duisburg zog.

Beim Traumzeit-Festival 2018 standen Gisbert zu Knyphausen und seine Band auf der Bühne am Cowperplatz im Landschaftspark Nord.
Beim Traumzeit-Festival 2018 standen Gisbert zu Knyphausen und seine Band auf der Bühne am Cowperplatz im Landschaftspark Nord. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Nachdem sich beide auf ihre Art mit Schuberts 1827 in der „Winterrreise“ vertonten Gedichten von Wilhelm Müller und der Liedersammlung „Schwanengesang“ zu Gedichten unter anderem von Heinrich Heine beschäftigt hatten, folgte ein gemeinsames Proben-Wochenende. „Ich finde es spannend, den Liedern das Artifizielle zu nehmen und den Leuten so einen anderen Zugang zu ermöglichen“, erklärt Kai Schumacher, der im Rahmen von „Kai und Friends“ in der Vergangenheit schon mit der Gruppe „Kokomo“ zusammen arbeitete. Für ihn sei es eine Möglichkeit, sich neuen musikalischen Herausforderungen zu stellen. „Als Pianist ist man sonst ja eher alleine auf der Bühne.“

Gisbert zu Knyphausen beschreibt: „Erst habe ich angefangen, mich mit den Vorschlägen von Kai zu beschäftigen. Dann bin ich immer tiefer in das sehr weite Feld der Schubert-Lieder eingetaucht. Irgendwann bekam ich dann doch etwas Muffensausen, da mir die Musik, vor allem die Art des Vortrags, und Sprache erstmal fremd blieben.“ Er habe sehr viel Zeit mit den Liedern verbringen müssen, „um ihre ganze Schönheit zu begreifen.“ Nach und nach hat zu Knyphausen sich die Sprache aber doch zu eigen gemacht, erzählt er: „Die Lust am Pathos, an der Melancholie, an der Vertonung des ureigenen Weltschmerzes, das ist schon ähnlich. Und dann ist die Sprache in meinen eigenen Songtexten ja auch nicht gerade die modernste und hat manchmal vielleicht gewisse Ähnlichkeiten mit den Gedichten der Romantiker.“

Schubert-Lieder und eigene Songs von Gisbert zu Knyphausen

In der Mercatorhalle treffen Lieder aus der „­Winterreise“ und dem „Schwanengesang“ auf Songs von Gisbert zu Knyphausen. Außerdem stehen von Kai Schumacher arrangierte Instrumental­werke von Franz Schubert für Klavier und ein Streichquintett der Duisburger Philharmoniker auf dem Programm. Andreas Huck und Roland Nebe werden den Abend einmal mehr optisch in Szene setzen. „Ich freue mich, dass das Interesse an der kleinen, feinen Reihe so groß ist und wir die Konzerte in Duisburg realisieren können“, sagt Kai Schumacher begeistert.

Denkbar ist übrigens, dass er und Gisbert zu Knyphausen mit dem erarbeiteten Programm auch auf Tour gehen. Die beiden verstehen sich und haben sogar ein altes gemeinsames Hobby entdeckt. „Wir haben früher beide Tischtennis gespielt“, so Kai Schumacher. Deshalb hat er seinen Gast auch im „Double Touch“ zu einer Partie herausgefordert. Wer besser ist? „Das klären wir bei einer neuen Runde im März“, winkt Gisbert zu Knyphausen ab.