Duisburg. Fabian „Dee“ Dammers spielt auf der ganzen Welt Gitarre. Daheim in Duisburg arbeitet er an seinem ersten Album – ganz nach seinen Vorstellungen.

Eigentlich ist Fabian „Dee“ Dammers eher zufällig bei der Gitarre gelandet. Die erste Klampfe stand bei seinem Vater in der Ecke, doch das Feuer für das Instrument hat eine Kiss-Konzert-DVD entfacht, als der gebürtige Krefelder 13 Jahre alt war. Heute ist er 27 und lebt mit seiner Freundin in Duisburg – ist allerdings die Hälfte des Jahres mit einer internationalen Heavy-Metal-Größe auf Tour. Im heimischen Studio hat er nebenbei sein erstes eigenes Album produziert, mit ganz besonderen musikalischen Kniffen.

Duisburger Musiker spielt mit Udo Dirkschneider – und auf seinem eigenen Album was er will

Nur ein kleiner Ausschnitt aus der großen Sammlung von Backstagepässen des Duisburger Gitarristen Fabian „Dee“ Dammers. Die Hälfte des Jahres ist der Musiker international mit der Band U.D.O. auf Tournee.
Nur ein kleiner Ausschnitt aus der großen Sammlung von Backstagepässen des Duisburger Gitarristen Fabian „Dee“ Dammers. Die Hälfte des Jahres ist der Musiker international mit der Band U.D.O. auf Tournee. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Schon seit er 15 Jahre alt ist, spielt Fabian Dammers in Coverbands, erzählt er in seinem gemütlichen Heimstudio. „Während des Abiturs habe ich mich dann als Gitarrenlehrer selbstständig gemacht und habe von Bandkollegen auch erste Tipps bekommen, wie man von der Musik leben kann.“ 2014 hat er in England gelebt und gearbeitet, seit 2015 ist er in Duisburg.

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Viele Auftritte und Albumaufnahmen später wird er 2018 von der deutschen Heavy-Metal-Größe Udo Dirkschneider eingeladen. „Da habe ich ein paar Mal vorgespielt, das war sozusagen ein Bewerbungsprozess“, erinnert sich Dammers. Dem international erfolgreichen Dirkschneider gefiel wohl, was er da hörte, denn schon im April 2018 ging es das erste Mal auf Tour.

In diesem Jahr stehen für Fabian Dammers noch Russland, Südamerika und die USA an

Auch in diesem April tourt die Band „U.D.O.“ wieder durch Russland, „Südamerika und die USA sind ein bisschen nach hinten verschoben worden“, erklärt Fabian Dammers. Schon im März steht aber eine Songwriting-Sitzung mit der Band an, beim Metal-Festival „Wacken“ bringt die Band außerdem ihr neues Album auf die Bühne – inklusive Unterstützung durch das Orchester der Bundeswehr.

„Udo war einer der ersten Deutschen, die in Russland gespielt haben, deswegen hat er dort auch heute noch eine große Fangemeinde“, erklärt „Dee“ Dammers den großen Erfolg von „U.D.O.“ in Russland. Das Tourleben, erzählt der Musiker begeistert, liege ihm. „Wir sind viel im Nightliner unterwegs, aber gerade im Osten sind wir dann immer in Hotels.“ Das trifft sich gut, denn Dammers ist ausgewiesener „Hotelfan“

Eigenes Album ist Kunstprojekt mit allen Genres, die Fabian Dammers gefallen

Da ist das gute Stück: Im März erscheint das erste Album des Duisburger Gitarristen Fabian „Dee“ Dammers, „Bubbly Joyride to Utopia“.
Da ist das gute Stück: Im März erscheint das erste Album des Duisburger Gitarristen Fabian „Dee“ Dammers, „Bubbly Joyride to Utopia“. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Quasi nebenbei hat Fabian Dammers noch Zeit gefunden, ein eigenes Album zu produzieren, das erste überhaupt. „Ich habe viele Alben mit anderen Musikern aufgenommen, und irgendwann läuft es immer darauf hinaus, dass man das Ganze auf kommerziellen Erfolg trimmen muss“, erinnert sich der Künstler. Das wolle er nicht, deswegen wird das Album mit dem klangvollen Titel „Bubbly Joyride to Utopia“ genau so, „wie ich mir ein Album vorstelle.“ Angefangen hat diese Vorstellung schon 2017, mit dem Funk-Song „It’s Urgent“.

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Viel Geld, unter anderem aus einer Crowdfunding-Kampagne, ist in das Projekt geflossen, und noch mehr Ideen. „Ich erwarte aber nicht, dass die Musik dann im Radio läuft oder ich damit reich werde“, schätzt Dammers das Projekt ein. Stattdessen ist das Album ein Herzensprojekt, auf dem Funk, Country, Fusion oder Rock zu hören sind, „eben alles, was mir in all den Jahren gut gefallen hat.“ Was nicht zu hören sein wird ist Gesang, denn „Bubbly Joyride to Utopia“ ist ein reines Instrumentalalbum. „Wenn ich mal nicht mehr bin und irgendein Kind findet das Album und findet’s gut: Dann haben die Aufnahmen ihren Zweck schon erfüllt“, grinst der Musiker.