Duisburg. Die Polizei gibt Tipps im Umgang mit Trickbetrügern und sagt, warum sie das Verhalten eines Duisburger Rentners (79) ausdrücklich lobt.
Stefanie Bersin, Sprecherin der Polizei in Duisburg, lobt das Verhalten von Manfred Krobok. Der 79-jährige Duisburger hatte sich von Trickbetrügern am Telefon nicht abzocken lassen. Offenbar haben auch noch andere Betroffene genau richtig reagiert.
Bei einem Blick auf die rund 50 Anzeigen, die bei der Polizei in Duisburg in den vergangenen Tagen zu diesem Thema eingegangen sind, stellt Bersin fest: „In den meisten Fällen ist bei den Versuchen geblieben.“ Die Aufklärung der Polizei sei insbesondere bei Senioren, der Zielgruppe der Täter, offenbar erfolgreich. Auch die Berichterstattung in den Medien trage ihren Teil dazu bei.
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Polizei Duisburg: Einige Senioren erstatten aus falscher Scham keine Anzeige
„Allerdings rufen einige Senioren, die abgezockt wurden, aus falscher Scham nicht bei uns an“, sagt die Polizeisprecherin. „Dabei ist jede Anzeige, jede Information wichtig für die Ermittlungen.“ Die gestalten sich laut Bersin ohnehin schwierig, weil die Täter oft aus dem Ausland agieren.
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Zwei Maschen sind dabei besonders beliebt: Der Enkel mit Geldsorgen und der falsche Polizist. Beim Enkeltrick gibt ein mutmaßliches Familienmitglied vor, in einer finanziellen Notsituation zu sein und bittet deswegen eindringlich um Bargeld. Wer einen solchen Anruf bekomme, sollte laut Polizei sofort auflegen und bei seinen Verwandten überprüfen, ob sie wirklich in Not sind.
Betroffene werden mit gezielten Fragetechniken unter Druck gesetzt
„Die Trickdiebe wenden gezielt Fragetechniken an, mit denen sie die Betroffenen unter Druck setzen“, sagt die Polizeisprecherin. „Die Betrüger sind nicht nur überzeugend, sondern auch perfide. Sie rufen gerade Senioren bevorzugt zur Schlafenszeit an, die müde womöglich schneller Fehler machen.“
Das gelte auch für die Masche mit dem falschen Polizisten, die Manfred Krobok kennen gelernt hat. Dabei geben sich die Täter laut Polizei als Kripo-Beamte aus und erklären oft, dass sie Mitglieder einer Einbrecherbande festgenommen hätten. Bei den Tätern sei eine Liste mit Namen gefunden worden, auf der auch die oder der jeweilige Betroffene stehe.
Die echte Polizei nimmt keine Wertsachen mit
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Deswegen seien die Wertsachen nicht mehr sicher und könnten von der Polizei so lange aufbewahrt werden. Bersin stellt klar: Die echte Polizei nimmt keine Wertsachen mit oder verwahrt diese im Auftrag der Bevölkerung.
Manfred Krobok habe vorbildlich reagiert. „Er hat die Medienberichterstattung verfolgt, war entsprechend gewarnt. Und er hat Rückfragen an die Täter gestellt, um sich zu vergewissern“, so die Polizeisprecherin. „Allerdings sind die Trickbetrüger darauf vorbereitet. Deshalb empfehlen wir auch einfach, sofort aufzulegen, um sich gar nicht erst verunsichern zu lassen und die richtige Polizei unter 0203/2800 anzurufen.“
Sensibel mit eigenen Daten umgehen
Es sei außerdem wichtig, sensibel mit seinen eigenen Daten umzugehen. Im Falle von Manfred Krobok wussten die Täter, wie er heißt, wie alt er ist und wo er wohnt. „Das Telefonbuch ist sicher eine Informationsquelle“, so Bersin. „Da schauen die Täter gezielt nach älteren Namen.“
Darüber hinaus sei der Verkauf von ganzen Datensätzen ein ebenso lukratives wie kriminelles Geschäft. „Deshalb bitte immer darauf achten“, sagt die Polizeisprecherin, „welche Spuren man gerade auch im Internet hinterlässt.“