Duisburg. Die Duisburger Polizei warnt wieder vor Trickbetrügern. Manfred Krobok (79) hat die miesen Maschen der Trickbetrüger erlebt – und super reagiert.
Die Polizei in Duisburg warnt aktuell wieder vor Anrufern, die Geld vor allem von Senioren abzocken wollen. Demnach gab es zuletzt rund 50 Anzeigen von Duisburgern, die besonders häufig vom Enkeltrick oder falschen Polizisten am Telefon berichteten. Manfred Krobok (79), alleinstehender Rentner aus Alt-Homberg, hat die miese Masche der Trickbetrüger selbst erlebt – und super reagiert.
Der Duisburger ist am Montag, 6. Januar, zwischen 16 und 17 Uhr angerufen worden. „Ein Mann, von der Stimme her mittleren Alters“, sagt Grobok. „Er sprach akzentfrei Deutsch und behauptete, von der Kriminalpolizei zu sein.“
Auch interessant
Trickbetrug: „Der Mann am Telefon wollte mir Angst machen“
Angeblich gebe es in seiner Gegend gerade eine Einbruchserie. Die Polizei habe Diebesgut in dem Kofferraum eines Autos gefunden und dabei auch Kroboks Adresse gefunden. „Der Mann am Telefon sagte, dass ich von den Einbrechern beobachtet werde“, so der 79 Jährige. „Er wollte mir also Angst machen.“
Auch interessant
Krobok ist von Anfang an misstrauisch. „Mir kam diese Geschichte sofort bekannt vor. Ich hatte von so einer Trickbetrüger-Masche schon gehört, davon in den Medien gelesen“, sagt der Duisburger. Bevor der Mann am Telefon weiterreden kann, fühlt er ihm deshalb auf den Zahn.
Duisburger Rentner stellte Rückfragen an die Täter
Der Rentner will vom Anrufer wissen, wo er denn bei der Polizei genau arbeite. „Er sprach vom Polizeipräsidium, von einer Liegenschaft an der Moerser Straße“, so Krobok. Bei der Erwähnung des Präsidiums wird der Senior stutzig. „Das befindet sich ja an der Düsseldorfer Straße.“
Allerdings gibt es tatsächlich eine Liegenschaft der Polizei an der Moerser Straße in Alt-Homberg, in der unter anderem das Zentrale Kriminalkommissariat untergebracht ist. Ganz unvorbereitet gehen die Trickbetrüger also nicht in solche Gespräche. Ganz im Gegenteil, denn als Krobok den Anrufer nach einer Rückrufmöglichkeit fragt, bekommt er ganz dreist eine Nummer mit Homberger Vorwahl.
Auch interessant
„Danach habe ich allerdings am anderen Ende der Leitung ein Flüstern im Hintergrund gehört“, so Krobok. Die Geschichte wird nun immer bunter. Er wird angeblich mit einem Vorgesetzten verbunden. Und der kommt sofort auf den Punkt. „Er fragte mich direkt, ob ich Bargeld oder Wertsachen im Haus habe“, so der Duisburger. „Als ich ihm sagte, dass ich so bescheuert nicht bin, hat er sofort aufgelegt und ich hab bis heute nix mehr gehört...“
Früher selbst mal bei der Polizei gearbeitet
Krobok hat in seinen ersten Berufsjahren mal als Polizist gearbeitet, ehe er in die freie Wirtschaft wechselte. Eine Spürnase für Kriminelle hat der Senior aber offenbar behalten. Er informiert nach dem Vorfall, wie so viele andere betroffene Duisburger in den vergangenen Tagen auch, sofort die Polizei.
Doch bei aller Coolness, die Manfred Krobok an den Tag gelegt hat, bleibt ein ungutes Gefühl. „Die wussten, wie ich heiße, wo ich wohne und wie ich alt ich bin“, so der 79-Jährige. „Woher kommen die an all diese Daten?“