Duisburg. Die DVG führt in Duisburg aktuell und in den nächsten Monaten Tests für die neue Zugsicherungstechnik durch. Warum ein neues System nötig ist.

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) führt derzeit und in den kommenden Monaten Testfahrten mit verschiedenen Fahrzeugen für die neue Zugsicherungstechnik durch. Wann die Fahrten stattfinden und warum ein neues System überhaupt nötig ist.

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Die Technik, um die unterirdischen Tunnelanlagen befahren zu können, wurde laut DVG-Sprecher Thomas Kehler von Siemens während des laufenden Betriebes installiert. Seit Mitte November sind die Arbeiten demnach beendet. Nötig sind sie, weil die DVG 47 neue Niederflurfahrzeuge bestellt hat, die nicht mehr mit der alten Zugsicherungstechnik ausgerüstet werden können.

Das alte System wird in Duisburg spätestens am 31. Dezember 2024 abgeschaltet

Das bisherige System, so Kehler, wird in Duisburg spätestens am 31. Dezember 2024 abgeschaltet. Bis dahin werde in einer Übergangszeit die alte und neue Technik parallel im Einsatz sein. Die DVG rechnet mit den ersten Probefahrten der neuen Niederflurbahnen für die Linien 901, 902 und 903 im Sommer 2020.

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Aktuell werden mehrere Testfahrten, auch richtige Stresstests, durchgeführt. „Dies ist nur nachts nach Ende des regulären Betriebs und ohne Fahrgäste möglich“, so Kehler. „Dazu setzen wir derzeit ein Fahrzeug der Düsseldorfer Rheinbahn ein, das bereits mit der neuen Zugsicherung ausgestattet ist.“

Auch neue Stadtbahnwagen werden mit der neuen Technik ausgerüstet

Die DVG wird mit der Rheinbahn insgesamt 18 neue Stadtbahnwagen mit der neuen Technik, so genannte B-Wagen, für die U79-Linie anschaffen. Ein gemeinsamer Auftrag soll im Sommer 2020 vergeben werden. Spätestens bis Ende 2025 sollen alle neuen Stadtbahnwagen auf der Schiene sein.

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Bereits bis 2022 werden die derzeit im Einsatz befindlichen 18 B-Wagen der DVG mit der neuen Zugsicherung ausgestattet, weil die Rheinbahn dann bereits auf Düsseldorfer Stadtgebiet komplett auf das neue System umstellt. Die DVG hat derzeit noch keine Fahrzeuge umgerüstet, will damit aber jetzt nach und nach starten.

Herzstück ist das elektronische Stellwerk am Duisburger Hauptbahnhof

Das Zugsicherungssystem überwacht alle sicherheitsrelevanten Prozesse von Bahnen im Tunnelbereich, wenn Weichen gelegt, Signale gestellt und Fahrbefehle erteilt werden. Überfährt eine Bahn ein Signal, wird das Fahrzeug aus Sicherheitsgründen durch die Zugsicherung automatisch abgebremst. Außerdem sorgt die Zugsicherung dafür, dass Bahnen im Tunnelbereich einen Mindestabstand einhalten.

Das Herzstück der neuen Technik ist das elektronische Stellwerk am Duisburger Hauptbahnhof. Das System besteht aus Sender- und Empfängeranlagen an den Fahrzeugen und auf den Gleisen, wodurch sich die Position der Fahrzeuge lokalisieren lässt.

Das Investitionsvolumen für die neue Zugsicherung liegt bei rund 40 Millionen Euro. Der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) fördert das Vorhaben und übernimmt größtenteils die Kosten.