Duisburg. Das Museum der Deutschen Binnenschiffahrt in Duisburg-Ruhrort zeigt eine neue Kunstausstellung. Fischen tief ins Auge geblickt.

Drei Künstler, drei Worte: Für die neue Ausstellung „Über Wasser Unter“ im Binnenschifffahrtsmuseum in Ruhrort hat Kuratorin Dr. Cornelia Garwer-Schier Künstler gewonnen, die zwar in den Ateliers unter dem Dach des Kunstvereins am Weidenweg arbeiten und sich auch austauschen, aber zu sehr unterschiedlichen, eigenen Ergebnissen kommen. Ein Jahr lang haben sich die Bildhauerin Ingrid Handzlik sowie die Maler Marayle Küpper und Wilfried Weiß mit dem Thema Wasser beschäftigt.

Fischen mit Charakter ins Auge schauen

Leuchtquallen sind schön anzusehen, aber unangenehm bei Berührung – sie sind als Feuerquallen bekannt. Ein Bild von Marayle Küpper.
Leuchtquallen sind schön anzusehen, aber unangenehm bei Berührung – sie sind als Feuerquallen bekannt. Ein Bild von Marayle Küpper. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Den unmittelbarsten Zugang zum Element hat die passionierte Taucherin Marayle Küpper, die es in ihren Bildern bunt, plakativ und skurril mag. Sie hat die Meeresbewohner porträtiert, denen sie in warmen und kalten Gewässern begegnet ist. „Die Charaktere sind für mich ganz wichtig“, sagt die Krefelderin. So schaut man dem Diskusfisch ins Auge, dessen bewegte Flosse sie als Geste beim Diskutieren deutet; oder dem „Sternengucker“, der sich im Meeresboden perfekt tarnt, um dann zuzuschnappen oder dem Clownfisch, der ebenso scheu wie aggressiv sei, wie die Taucherin erfahren hat. Und seitdem sie mit einem Kalmar gespielt habe, komme keiner mehr auf ihren Teller, sagt sie.

Träumerische Ölmalerei mit Meer und Himmel

Zurückgenommener, meditativer ist die Ölmalerei von Wilfried Weiß. Seine träumerischen Bilder basieren auf der Farbe Blau. Den Horizont bildet die Oberfläche des Wassers, über dem ein blauer Himmel schimmert. Surreal machen seine Bilder etwa ein Turm, der wie aus einem Nebel über dem Meer auftaucht, Boote, in denen Bäume wie Sonnenschirme dümpeln, oder Flächen, die das Motiv wie eine Bühne wirken lassen. „Das Meditative, die Weite des Meeres“ habe ihn interessiert, gegen die der Mensch doch sehr klein sei.

Aus hartem Stein werden sanfte Formen

Ingrid Handzlik bearbeitet harten Stein zu sanften Formen. Aus weißem Marmor werden eine Welle oder eine Badende, Teile des Steins bleiben roh, andere sind glänzend poliert. Es gibt eine rote „Koralle“ aus Serpentin oder abstrakte formen aus Speckstein. „Ich passe mich den Gegebenheiten des Steins an“, sagt die Bildhauerin. Sie deutet Pflanzliches, Tierisches, Menschliches an, das der Betrachter „zu Ende bringen“ soll.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 10. November, um 11 Uhr im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt an der Apostelstraße 84 eröffnet und bleibt bis zum 23. Februar.