Bottrop. Marayle Küpper zeigt ab 9. November in der Galerie 7 Bilder ihrer Serie „Hinterhöfe“. Autoren von „Arial 10“ lesen dann Texte zum dem Thema.

Der Ort passt zur Ausstellung, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge: „Hinterhöfe“heißt die neue Schau die Galerie 7, die selbst in einem malerischen Hinterhof an der Böckenhoffstraße 7 liegt. Und dafür hat die Künstlerin Marayle Küpper sogar dieses verschachtelte Hofensemble in Bottrops Innenstadt mit Acryl auf die Leinwand gebannt. Mehr genius loci ist kaum möglich. Dabei war die Druckgrafik zunächst das Medium von Marayle Küpper, die an der Europäischen Kunstakademie Trier und in Portugal studierte und bis heute auch noch Lehrer ausbildet.

Und auf die Linie setzt die Krefelderin, die u.a. dem Duisburger Kunstverein angehört, unübersehbar. Das Zeichnerische bleibt für sie stets die Grundlage. Da wundert es kaum, dass von der Hinterhof-Serie in Acryl auch noch eine Serie Radierungen existiert. Im Zusammenhang betrachtet, wäre das sicher interessant gewesen. „Aber die Galerie 7 erreicht ja schnell räumliche Grenzen“, sagt Inhaberin Bettina Döblitz. Ihre Wirkung entfalten die knapp 30 Arbeiten aber auch so. Viele Motive fand Küpper in England. Die Rückansichten vieler Bauten auf der Insel sind von auf dem Mauerwerk liegenden Leitungen wie ein Organismus durchzogen.

Geschichten um die Bilder entstehen im Kopf des Betrachters

Vielen ihrer Arbeiten haftet etwas Morbides an. Schummeriges Licht, bröckelnder Putz, harte Linien, eine defekte Tür oder ein altes Fenster zumeist leicht geöffnet: Es sind Bilder, die den Betrachter geradezu einladen, Geschichten zu den Motiven im Kopf entstehen zu lassen. Und das passiert nicht nur bei den Ansichten vom Inselreich. Auch bei verlassenen, halb verfallenen Tankstellen oder Hinterhofbetriebe von Rhein und Ruhr bleibt Marayle Küpper ihrer Linie des morbides Charmes treu.