Duisburg. Die Stadt Duisburg bekennt sich zu Olympia 2032. Fördergelder könnten die Infrastruktur verbessern und zwei Projekte im Sportpark ermöglichen.
Die Stadt Duisburg bekennt sich zum Projekt „Olympia 2032 an Rhein und Ruhr“. Damit Verbunden sind Investitionen in Sportstätten, Infrastruktur und sogar in einen kompletten Neubau im Umfeld der Regattabahn. Gerade dieser Plan ruft beim BUND allerdings Skepsis hervor.
Ander als andere Kommunen war Duisburg bei der Präsentation des Konzepts auf Bundesebene nicht mit dem Oberbürgermeister vertreten. Sören Link ist derzeit im Urlaub, Sportdezernent Dr. Ralf Krumpholz vertrat ihn bei dem Treffen in Berlin. Trotz gescheiterter Bewerbungsversuche in München und Hamburg tritt er für die Idee ein, bei der sich 14 Städte die Wettkämpfe untereinander Aufteilen. Duisburg bringt er als Austragungsort für Kanu- und Ruderwettkämpfe sowie für Fußballspiele in der Arena ins Gespräch. „Der überwiegende Teil der benötigten Sportinfrastruktur existiert bereits“, erklärt Krumpholz.
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Olympia an Rhein und Ruhr: Duisburg hofft auf Fördergelder
Die Stadt erhofft sich bei einer erfolgreichen Bewerbung Fördergelder von Bund und Land in Millionenhöhe. Viel Geld soll dann in die Infrastruktur fließen. Von der Vernetzung der Metropole Rhein-Ruhr im öffentlichen Nahverkehr sprechen Stadt und Bund der Steuerzahler. Bärbel Hildebrand vom Steuerzahlerbund NRW mahnt aber auch: „Olympia ist grundsätzliche eine Chance. Es muss aber mit Augenmaß gearbeitet werden. Mega-Spiele wie in Asien mit explodierenden Kosten darf es nicht geben.“
Ganz konkret ist in Duisburg die Modernisierung der Regattabahn-Tribüne geplant – nach Wünschen der Stadt und Duisburg Sport dann schon vor der Kanu WM 2023. Die Olympia-Bewerbung wäre bei diesem Vorhaben ein zusätzliches Pfund. Außerdem teilte die Stadt mit, dass es Überlegungen zur Errichtung eines Wildwasserkanals gibt. Der könnte am nördlichen Ende der Regattabahn auf der angrenzenden Halde zwischen Regattabahn und Barbarasee entstehen und nach Idee der Stadt, das Sportangebot im Sportpark ergänzen. Die Kosten für ein solches Bauvorhaben sind noch unklar.
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Olympia 2032: Skepsis beim BUND, Begeisterung in den Vereinen
Kerstin Ciesla, 1. Vorsitzende des BUND-Duisburg, steht diesem Vorhaben aus ökologischer Sicht kritisch gegenüber. Schon beim Bau des Parallelkanals seien die Versprechen nicht eingehalten worden. Die Fledermäuse, die in den Zoo umgesiedelt worden sind, seien alle gestorben. „Grundsätzlich sind Modernisierungen immer mit Eingriffen in die Natur verbunden“, macht Ciesla ihre Skepsis gegenüber den Olympia-Plänen noch einmal deutlich.
Mit Begeisterung statt Skepsis blickt der Stadtsportbund-Vorsitzende und SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff auf die aktuelle Entwicklung. „Olympia in unserer Region wäre ein Jahrhundertereignis“, schwärmt er. Das sei auch die Meinung der zahlreichen Sportvereine im Stadtgebiet. Dort würden die Verantwortlichen darauf bauen, dass das Spitzensport-Großereignis im Jugendbereich einen Mitgliederzuwachs auslöst.
Bischoff ist der Meinung, dass die Olympia-Fördergelder den Investitionsstau in vielen Sporthallen beheben würde. Der Druck, im Fokus der Weltöffentlichkeit zu stehen, könne auch großen Projekten Schwung verleihen. „Wenn in einem Jahr Olympia wäre, hätten wir kein Loch im Bahnhofsdach“, ist der Politiker sich sicher.