Duisburg. Es ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte im nächsten Jahrzehnt: Nun haben Vorarbeiten für den Bau der neuen A-40-Rheinbrücke begonnen.
Die ersten Vorarbeiten zum Bau der neuen A-40-Rheinbrücke haben begonnen: An der Wiesenstraße in Essenberg auf linksrheinischer Seite werden seit einigen Tagen nicht nur Kanalbaumaßnahmen vorgenommen, sondern auch Gas-, Wasser-, Strom- und Fernmeldeleitungen umgelegt. Ab Oktober werden dann im Bereich der beiden Autobahnauffahrten Homberg mehrere Bäume gefällt. Dies alles dient der Vorbereitung auf den Bau der neuen Rheinquerung, der 2020 starten soll. „Dieser Zeitplan gilt weiterhin“, sagte Simone Döll, Sprecherin der bauausführenden Deges GmbH.
Die betroffenen Bürger in Essenberg hatten bereits in den vergangenen Tagen eine Anwohnerinfo von der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) erhalten, in dem die ersten Maßnahmen angekündigt wurden.
Neben besagten Vorarbeiten gehört auch eine Verlagerung von Teilen der Wilhelmstraße dazu. Weil ein Pfeiler des neuen, am Ende achtspurigen Bauwerks auf der bisherigen Fahrbahn stehen wird, soll der künftige Straßenverlauf einige Meter weiter westlich neu angelegt werden.
Diese Arbeiten beginnen im Dezember 2019.
Aufträge für den Neubau der A-40-Rheinbrücke werden europaweit ausgeschrieben
Besagte Baumfällungen im Auf- und Abfahrtsbereich der A 40 starten laut Deges erst mit Beginn der anstehenden Vegetationspause im Oktober. Dann beginnen auch Arbeiten an der dortigen Versickerungsanlage.
Zudem wird eine neue Radwegrampe am Leinpfad direkt am Rheinufer entlang der Wilhelmallee gebaut. „Es kann während der Arbeiten zu Lärm- und Staubentwicklung im direkten Umfeld kommen“, warnt die Deges. Man bemühe sich, die Auswirkungen auf die Anwohner auf ein Minimum zu beschränken.
Der Planfeststellungsbeschluss für den Bau der neuen Rheinbrücke und dem dazu gehörigen Ausbau der A 40 auf acht Spuren zwischen den Anschlussstellen Homberg und Häfen wurde bereits im Dezember 2018 unterzeichnet. Die Aufträge für interessierte Baufirmen sollen laut Simone Döll nun im Oktober europaweit ausgeschrieben werden. Wann genau der Baubeginn in 2020 sein wird, konnte sie aber noch nicht sagen.
Begonnen wird mit dem südlichen Bauwerk in Fahrtrichtung Essen
Die künftige Rheinquerung wird aus zwei Einzelbauwerken bestehen. Begonnen wird mit dem Bau des südlich gelegenen, das später alle Verkehrsteilnehmer auf vier Spuren in Fahrtrichtung Essen führen soll. Drei Jahre Bauzeit sind dafür angesetzt.
Wenn dieses Bauwerk dann 2023 fertiggestellt sein sollte, beginnen die Abrissarbeiten der alten, im Jahr 1970 erbauten Rheinbrücke. Diese ist inzwischen so marode, dass sie seit Jahren nur durch permanente Reparatur- und Schweißarbeiten befahrbar bleiben kann.
Der Verkehr rollt dort derzeit nur auf zwei Spuren je Fahrtrichtung.
Mit dem Abriss startet auch der Bau des zweiten Neubauteils in Fahrtrichtung Venlo. Das soll im Jahr 2026 fertig sein. Im letzten Schritt wird das südliche Teilstück noch um rund 15 Meter auf seine endgültige Position verschoben. Ist das Bauwerk komplett fertig, stehen pro Fahrtrichtung vier Spuren zur Verfügung.
Besserung für Pendler tritt bereits mit dem ersten neuen Bauwerk ein
Gute Nachricht für alle staugeplagten A-40-Nutzer: Bereits mit der Fertigstellung des ersten neuen Brückenbauwerks wird sich die jetzige Situation verbessern.
„Ab 2023 stehen bereits drei Spuren statt bislang zwei pro Fahrtrichtung bereit“, kündigt Deges-Sprecherin Döll an. Der Deges ist es wichtig zu betonen, dass der Verkehrsfluss über den Rhein in allen Bauphasen während der geplanten sechsjährigen Bauzeit immer aufrechterhalten bleibt.
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Die Rheinbrücke wird laut Landesbetrieb Straßen NRW derzeit täglich von knapp 110.000 Fahrzeugen genutzt. Davon sind mehr als zehn Prozent Lkw. Das Bauwerk ist eine zentrale Verkehrsverbindung aus den Niederlanden und vom Niederrhein kommend zum Duisburger Hafen und ins Ruhrgebiet hinein. Die Deges erhielt 2014 den Auftrag für die Planung des Neubaus. Die Erneuerung der A-40-Rheinbrücke zählt zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten im kommenden Jahrzehnt in ganz Deutschland.