Duisburg. Zwölf Bürger haben Einwendungen zum Neubau der A 40-Rheinbrücke eingereicht – einige erneuern ihre Kritik beim Erörterungstermin am Dienstag.

Die geplante Breite des Radwegs, der später einmal ein Teil des Neubaus der A 40-Rheinbrücke werden soll, kann Manfred Jakobs nicht nachvollziehen. „2,75 Meter sind doch viel zu schmal. Der müsste mindestens vier Meter breit werden“, schildert der Senior aus Neuenkamp seinen Protestgrund. Jakobs zählt zu jenen zwölf Privatpersonen, die nach der Auslegung der Baupläne eine so genannte Einwendung bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingereicht hatten. Beim Erörterungstermin am Dienstag im City-Palais hatte jeder von ihnen die Gelegenheit, seine Sichtweise persönlich darzulegen.

Erörterungstermine sind nicht öffentliche Sitzungen

Solche Erörterungstermine sind nicht öffentlich. Doch vor der Sitzung, deren Ergebnisse in das derzeit laufende Planfeststellungsverfahren einfließen, nahmen sich einige der Bürger die Zeit, um im Gespräch mit dieser Zeitung ihre Kritikpunkte zu erläutern.

So auch Wolfgang Voßkamp aus Baerl: Er ist ebenfalls über die Radwegpläne zum Brückenneubau verärgert. „Unseren Berechnungen nach würde eine Verbreiterung des Radweges auf vier Meter etwa 1,2 bis 1,3 Millionen Euro kosten“, sagt Voßkamp, der auch Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) ist. Es gebe beim Bundesverkehrsministerium sogar einen Budgettopf für solche Investitionen. Doch bislang vertraten der Bund und die für die Bauplanung verantwortliche Projektmanagementgesellschaft Deges den Standpunkt, dass für diese anfallenden Mehrkosten die Stadt Duisburg selbst aufkommen müsse.

Stadt will kein Schwarzer-Peter-Spiel

So soll die neue Rheinquerung nach ihrer geplanten Fertigstellung im Jahr 2026 einmal aussehen.
So soll die neue Rheinquerung nach ihrer geplanten Fertigstellung im Jahr 2026 einmal aussehen. © Bastian Kratzke

Die lehnt das aber ab. Baudezernent Carsten Tum sagte vor Sitzungsbeginn: „Aus unserer Sicht müssten Bund und Land an einer zeitgemäßen Lösung für die Radwege interessiert sein und dafür auch die komplette Finanzierung übernehmen.“ Grundsätzlich begrüße die Stadt den Neubau der Brücke, sie wolle auch keine Blockadehaltung einnehmen, so Tum. Doch der Disput um die Frage, wer für eine mögliche Brückenerweiterung bezahlen müsse, erinnere ihn derzeit ein wenig an das Schwarzer-Peter-Spiel. „Wir wollen heute aber in der Sache argumentieren und streben eine Lösung an, die für die Stadt Duisburg kostenneutral ist“, so Tum. Zu den Ergebnissen der Gespräche hinter geschlossener Tür wollte und durfte er sich nachher nicht äußern.

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Laut Wolfgang Voßkamp empfiehlt der Nationale Radverkehrsplan des Bundesverkehrsministeriums eine Breite von vier Metern. Würde es am Rande der Rheinquerung auch künftig bei den bisherigen 2,75 Meter Radwegsbreite bleiben, „würde im Jahr 2018 auf dem Stand des Jahres 1974 geplant“, so Voßkamp. Das können und wollen er und andere ADFC-Mitglieder nicht verstehen – gerade in Zeiten eines verstärkten Aufkommens so genannter Lastenräder. Die sind samt Anhänger 90 Zentimeter breit. Bei Radwegen mit Gegenverkehr – wie auf der A 40-Brücke geplant – könne es angesichts des begrenzten Platzes schnell zu brenzligen Situationen kommen.Voßkamp hofft noch, dass seine Einwendung Erfolg hat.

>> DIE ZAHL DER EINWENDUNGEN

Zwölf Einwendungen von Privatpersonen im Vorfeld eines solch großen, wichtigen Bauprojektes seien vergleichsweise wenig, ordnete ein Deges-Vertreter vor Sitzungsbeginn ein.

Zudem gab es 31 Einwendungen von Trägern öffentlicher Belange gegeben – darunter auch die Stadt Duisburg oder die Wirtschaftsbetriebe.