Duisburg-Obermeiderich. Lena Sieler ist seit Beginn des Jahres Sprecherin des Duisburger Landschaftsparks Nord. Vorher arbeitete sie dort im Besucherzentrum.
Als Treffpunkt hat sich Lena Sieler den Torpedopfannenwagen ausgesucht. Dieser stählerne Koloss, der direkt hinter dem Pförtnerhaus im Haupteingangsbereich steht, und in dem einst das flüssige Roheisen durchs Hüttenwerk transportiert wurde, ist ihr absoluter Lieblingsort. „Dieser Wagen war schon immer ein wichtiger Anlauf- und Orientierungspunkt für unsere Besucher. Und ich finde, er ist ein richtig schöner Eyecatcher“, sagt die Sprecherin des Landschaftsparks Nord.
Dass sie einmal eine berufliche Laufbahn im Bereich Kommunikation einschlagen will, stand für Lena Sieler schon fest, als sie 2014 ihr Wirtschaftsabitur in Wesel erfolgreich gemeistert hatte. Sie entschied sich zunächst dafür, eine Ausbildung zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit zu absolvieren. Und diese Möglichkeit erhielt sie im Besucherzentrum des Landschaftsparks.
Lena Sieler wechselte vom Besucherzentrum auf den Sprecherrinnen-Posten
„Ehrlich gesagt, kannte ich den Park vorher gar nicht“, gibt die heute 24-Jährige offen zu. Aber so wie fast alle Menschen, die ihn zum ersten Mal betreten, ist auch Lena Sieler sofort dem einzigartigen Charme dieser Industriekultur-Kathedrale erlegen. Oder wie sie es zusammenfasst: „Ich habe den Landschaftspark ganz schnell kennen und schätzen gelernt.“
Drei Jahre bis einschließlich 2017 dauerte ihre Ausbildung. „Und ich habe die Zeit im Besucherzentrum sehr genossen“, erzählt die junge Frau, die heute in Dinslaken lebt. Vor allem der regelmäßige und direkte Kontakt mit den Gästen, den sie als eine der ersten Ansprechpartnerinnen vor Ort Tag für Tag hatte, habe ihr sehr gefallen. Und manchmal vermisst sie ihn heute auch ein wenig. Denn Anfang diesen Jahres ergriff sie die Chance, in den administrativen Bereich des Landschaftsparks zu wechseln – als Sprecherin.
Dort bildet Lena Sieler ein Team mit Claudia Kalinowski. Letztere arbeitet bereits seit 2010 im Landschaftspark, ist nach der Geburt ihres ersten Kindes, Sohn Maximilian, aber momentan in der Elternzeit. Die verbringt sie daheim in Obermeiderich. Kalinowski lebt mit ihrer Familie quasi in direkter Nachbarschaft zu ihrem Arbeitsplatz. „Ich sollte damals als Projektbetreuerin die Homepage erneuern“, erinnert sich Kalinowski an die Anfänge. Ihre Aufgabenpalette wurde mit der Zeit immer breiter gefächert. Und seit 2015 übt sie nun offiziell das Amt der Landschaftspark-Sprecherin aus.
Auch interessant
„Weil die Anfragen aus aller Herren Länder in den vergangenen Jahren aber ständig gewachsen sind, haben wir uns entschieden, eine zweite Sprecherin dazu zu holen. Und das ist seit Anfang 2019 Lena Sieler“, erklärt Landschaftspark-Chef Ralf Winkels die personelle Aufstockung. Für ihn nehmen die beiden Sprecherinnen „eine zentrale Rolle von außerordentlicher Bedeutung ein“. Die Besucher – egal, ob aus Duisburg oder von außerhalb – wollen ständig über das aktuelle Geschehen im Park informiert werden. Und dazu nutzen immer mehr Menschen auch die sozialen Medien.
Landschaftspark Nord hat 20.000 Abonnenten im sozialen Netzwerk Facebook
Deren Betreuung sowie die Erstellung des inhaltlichen Angebots zählt du den Schwerpunkten im Arbeitsalltag von Lena Sieler. Der Facebook-Auftritt des Landschaftsparks hat sich inzwischen 20.000 Abonnenten erarbeitet, auf Instagram gibt es 4500 Follower und das Twitter-Angebot nutzen 1200 Interessierte. Tendenz in allen Bereichen: stark steigend. „Wir dürfen uns der fortschreitenden Digitalisierung nicht verschließen und wollen mit diesem Angebot bewusst auch eine jüngere Zielgruppe ansprechen“, erklärt Sieler.
Natürlich gehört auch die Betreuung von Journalisten sowie die Vorbereitung von Presseterminen und -konferenzen zu ihrem Aufgabenbereich. „Bei Großveranstaltungen wie der Extraschicht sind immer Dutzende Berichterstatter vor Ort“, berichtet Sieler. Und ihnen stehe sie bei Bedarf im Vorfeld, am Veranstaltungsabend selbst sowie im Nachklapp stets helfend zur Seite. Hinzu komme die Kontaktpflege zum Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) und der Ruhr Tourismus GmbH. „Und neulich habe ich eine 30-köpfige Delegation aus Washington hier im Park in Empfang genommen“, so Sieler. Und es ist genau diese Abwechslung in den Aufgaben, die sie so schätzt: „Die Flexibilität ist hier das große Plus.“
Auch interessant
Und was könnte sich im Landschaftspark, der in diesem Jahr bekanntlich seinen 25. Geburtstag feiert, im nächsten Vierteljahrhundert noch ändern? Da grübelt Sieler kurz und antwortet: „Steigerungen sind immer möglich. Aber wir sind hier kein normaler Freizeitpark, der im Konsumrausch ständig nach dem Prinzip agiert: höher, schneller, weiter.“ Sie hofft, dass dieses besondere Industriedenkmal für kommende Generationen bewahrt wird, weiterhin viele Menschen hierhin kommen und „sie alle für immer ihr Staunen behalten, wenn sie unseren Park betreten“. Lena Sieler will ihren Anteil leisten, damit dieses Vorhaben klappt.