Duisburg. Theaterfreunde können aufatmen: Nach Pfingsten wird das Stadttheater eingeschränkt bespielbar sein. Die Höhe des Schadens wird noch ermittelt.

Theaterleiterin Karoline Höll atmet auf: Nach dem Wasserschaden vom 5. April kann der Proben- und Vorstellungsbetrieb im Großen Haus des Theaters Duisburg ab Pfingstmontag in eingeschränkter Form wieder aufgenommen werden: Bis Ende der Saison können damit neun der 16 geplanten Vorstellungen der Deutschen Oper am Rhein sowie die Vorstellungen des Schauspiels stattfinden. „Für uns war wichtig, dass wir das Foyer III und das Opernfoyer nutzen konnten. Es ist noch viel zu tun, wenn ab Pfingsten der Betrieb wieder laufen soll.“ Wie hoch der Schaden ist, lässt sich noch nicht genau beziffern. Auch, wer Entschädigung zahlen muss und wie diese berechnet wird, ist noch nicht ganz klar. „Die historischen Instrumente konnten gerettet werden. Die Elektrik hat Schaden genommen“, weiß Karoline Höll. Zur Erinnerung: Am 5. April gab es ein Leck in der Sprinkleranlage. 80.000 Liter fluteten vor allem den Bühnenbereich. Das Wasser floss auch in die Untermaschinerie und Aufzugschächte geflossen.

OB Link ist erleichtert: „Erfreulicher Etappenerfolg“

Auch Oberbürgermeister Sören Link ist erleichtert: „Das ist eine gute Nachricht und ein erfreulicher Etappenerfolg auf dem Weg, das gesamte Haus wieder uneingeschränkt für alle Theaterbegeisterten zu öffnen. Ich hoffe jetzt sehr, dass ab der nächsten Spielzeit der Spielplan wie vorgesehen angeboten werden kann.“Kulturdezernent Thomas Krützberg ergänzt: „Mein Dank gilt dem Immobilien-Management Duisburg, dem Fachplaner, den Firmen, die das Theater betreuen sowie der Feuerwehr, die alle gemeinsam das Ziel der Wiederaufnahme des Spielbetriebs engagiert und zielstrebig verfolgt haben und weiterverfolgen werden.“

Die Zauberflöte ist am 10. Juni die erste Vorstellung nach der Wiedereröffnung.
Die Zauberflöte ist am 10. Juni die erste Vorstellung nach der Wiedereröffnung. © Foto: HANS JöRG MICHEl

Als erste Vorstellung nach der Schließphase präsentiert die Deutsche Oper am Rhein am Pfingstmontag, 10. Juni „Die Zauberflöte“ von Wolfgang A. Mozart. Am 19. Juni feiert die neue Familienoper „Geisterritter“ Premiere. Bis Saisonende finden alle sechs Vorstellungen der Familienoper wie geplant und angekündigt statt. Auch das Ballett am Rhein kann in das Theater Duisburg zurückkehren: Am 21. Juni steht der dreiteilige Ballettabend „b.38“ auf dem Spielplan. Der für den 3. Juli angesetzte Chorabend „Sing Together - Junge Chöre im Theater Duisburg“ findet ebenfalls statt. Indes konnten noch nicht alle durch das Wasser entstandenen technischen Schäden auf der Großen Bühne behoben werden, beispielsweise sind noch Teile der Drehbühne und der Boden der Seitenbühne beschädigt. Daher müssen die Vorstellungen „Die Fledermaus“ (08., 16., 20. Juni), „Don Pasquale“ (28. Juni, 4. Juli und „Don Carlo“ (29. Juni und 5. Juli) im Theater Duisburg ausfallen. Die Deutsche Oper am Rhein setzt sich mit den Karteninhabern zwecks Erstattung des Kaufpreises in Verbindung. Prof. Christoph Meyer, Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein: „Dass wir nun noch immerhin neun von 16 Vorstellungen im Großen Haus in den letzten Wochen der Saison spielen können, sind äußerst gute Nachrichten. Insbesondere freuen wir uns darüber, dass wir durch die Möglichkeit, den Probenbetrieb im Theater Duisburg ab Pfingstmontag wieder aufzunehmen, unsere Familienoper `Geisterritter´ wie geplant zur Premiere bringen können. Unser Dank gilt allen im Theater Duisburg und in der Verwaltung, die in den vergangenen Wochen seit dem Wasserschaden unermüdlich und äußerst engagiert an seiner Behebung arbeiten. Es ist wunderbar, dass sie nun sogar eine Lösung gefunden haben, den Spielbetrieb noch in dieser Saison zumindest teilweise wieder zu ermöglichen. Besonders dankbar sind wir auch unserem Publikum, das uns in den vergangenen Wochen mit großen Verständnis für die Situation unterstützt hat.“ Anfangs hätten die Zuschauer noch Verständnis gezeigt, weiß Karoline Höll, und sich auch gerne konzertante Fassungen angehört. Allerdings sei der Unmut danach größer geworden. „Es gab Stornierungen, aber wir wissen noch nicht in welcher Größenordnung.“

Tanztheater Ulla Weltike weicht aufs Theater am Marientor aus

Auch das Schauspiel kehrt auf die große Bühne zurück: die bis Ende der Spielzeit geplanten Vorstellungen von „#BerlinBerlin“ am 25. Juni, „Infinita“ am 6. Juli und „Romeo und Julia“ am 12. und 13. Juli werden im Großen Haus gezeigt. Die am 19. Mai entfallene Vorstellung „Schiller Balladen Rave“ mit Philipp Hochmair wird in der nächsten Spielzeit nachgeholt. Die Vorstellungen im FOYER III und im Opernfoyer finden wie geplant statt. Auf Grund der großen Nachfrage gibt es eine zusätzliche Vorstellung von „Being Freddie Mercury“ mit Kai Bettermann am 28. Juni im FOYER III. Während im Großen Haus am 23. Juni das Konzert des Klangkraft-Orchesters wie geplant präsentiert werden kann, muss der Tanztheaterabend „Das Traumfresserchen“ der Tanzwerkstatt Ulla Weltike am 30. Juni ins Theater am Marientor verlegt werden. Bereits gelöst Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit.