Duisburg. Rund 81 Millionen Euro stehen Duisburg für Sanierungen im Förderprogramm KIDU bereit. Nach schleppendem Start nehmen die Projekte Fahrt auf.

Mit gut 81 Millionen Euro, 73 Millionen kommen als Förderung vom Bund, kann die Stadt Straßen und Gebäude auf Vordermann bringen. Rund drei Jahre nach dem Ratsbeschluss der Projekte des Programms KIDU (Kommunalinvestitionen in Duisburg) sind 40 Vorhaben für rund 8,5 Millionen Euro umgesetzt, 114 weitere im Bau oder in der Schlussprüfung. Klar ist aber auch: Für viele Wünsche wird das Geld nicht reichen.

OB: Liegen gut im Zeitplan

„Wir liegen weiter gut im Zeitplan. KIDU gibt uns die Möglichkeit, viele Infrastrukturprojekte zu realisieren, die wir mit rein kommunalen Ressourcen nicht hätten stemmen können“, sagt Oberbürgermeister Sören Link, der dem Rat am Montag eine aus seiner Sicht positive Zwischenbilanz präsentierte.

Insgesamt hatte der Rat im Februar 2016 eine Liste von insgesamt 212 Projekten beschlossen, zusätzlich Reservemaßnahmen mit einem Umfang von rund 48,7 Millionen Euro. Das davon nunmehr wohl nur 154 Vorhaben mit den KIDU-Millionen umgesetzt werden, hat auch mit weiteren Förderpaketen wie „Gute Schule 2020“ zu tun. Sie ermöglichen es den Planern, die dringendsten Sanierungen an maroden Schulgebäuden in Duisburg zu finanzieren. Im Gegenzug blieb mehr übrig für Straßen- und Radwegebau, Kultureinrichtungen und die Modernisierung von Sportanlagen.

Großbaustelle Sternbuschweg: Die zentrale Neudorfer Straße wurde aus KIDU-Mitteln für 550 000 Euro saniert.
Großbaustelle Sternbuschweg: Die zentrale Neudorfer Straße wurde aus KIDU-Mitteln für 550 000 Euro saniert. © Christoph Wojtyczka

Die Kehrseite der hohen Fördersummen, die aus Berlin in die gesamte Region fließen: Sie sorgen nicht nur für volle Auftragsbücher bei den Bauunternehmen, sondern auch für hohe Preise. „Es sind Kostensteigerungen gegenüber der Kalkulation im Februar 2016 von teilweise mehr als 30 Prozent zu verzeichnen“, berichtet die Verwaltung dem Rat. Das sei durch Kostenoptimierung „nicht mehr auszugleichen“.

Insgesamt können 42 Projekte nicht aus KIDU-Mitteln finanziert werden. Derzeit werde geprüft, ob sie über den städtischen Haushalt oder die Etats der Fachbereiche zu realisieren seien, teilt die Verwaltung mit. Andere werden, weil sie nicht förderfähig, oder aus organisatorischen Gründen im Förderzeitraum nicht umzusetzen sind, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Betroffen ist davon etwa die Sanierung von Fassade und Dach des Alt-Delphinariums (400.000 Euro) und der Jugendwerkstatt (800.000 Euro) im Zoo. Beide Projekte werden mit dem geplanten Neubau eines Wirtschaftshofes im Tierpark für 3,6 Millionen Euro zusammengelegt.

In unterschiedlichen Förderbereichen entfällt der größte Anteil der 154 Projekte mit fast 35 Prozent auf den Lärmschutz/Straßenbau (29,256 Millionen Euro), gefolgt vom energetischer Gebäudesanierung (27 Prozent, 22,5 Mio €), dem Städtebau (18 %, 15,5 Mio €), der Sanierung von Schulen (11 %, 9,1 Mio €), Maßnahmen zur Luftreinhaltung (6 %, 5,16 Mio €), Infrastruktur für Kinder (2 %, 2,11 Mio € und die Modernisierung von Weiterbildungseinrichtungen (1 %, 0,67 Mio €).