Duisburg. Eigentlich sollte Duisburg ab 2019 eine neue Bahnsteighalle bekommen. Dieser Termin war aber geplatzt. Jetzt gibt es einen neuen Zeitplan.

Der Bau der neuen Bahnsteighalle am Hauptbahnhof verzögert sich um weitere drei Jahre. Mindestens. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Die Bahn will die Reisenden nicht weiter im Regen stehen lassen und repariert das alte marode Dach über den Bahnsteigen. Die Arbeiten sind bereits angelaufen. „Zum Winter ist das Dach dicht“, verspricht Stephan Boleslawsky, Regionalbereichsleiter von DB Station & Service.

Weitere gute Nachricht: Es bleibt bei der „Welle“, dem beschwingten Dach über Gleisen und Bahnsteigen. Aber die „Welle“ kommt mit gehöriger Verspätung, weil bei der letzten Ausschreibung nur Angebote eingegangen sind, die deutlich über den gut 100 Millionen Euro lagen, die die Bahn kalkuliert hat.

Die Bahn hat in Duisburg umgedacht

Nun hat man umgedacht beim staatlichen Verkehrsunternehmen und die Ausschreibung abgespeckt. „Wir machen die Ausführungsplanung jetzt selber“, erklärt Bahnhofschef Boleslawsky: „Bis Ende 2020 sind wir so weit.“ Dann können Mitte 2021 der Bau des Großprojektes ausgeschrieben werden. Erklärtes Ziel: „Ende 2021 wollen wir eine Baufirma am Start haben“, ist Boleslawsky trotz voller Auftragsbücher in der Bauindustrie zuversichtlich.

© Stephan Eickershoff

Im dritten Quartal 2022 könne mit dem Bau angefangen werden. Die Einweihung dürfte nicht vor 2027/2028 gefeiert werden können. Denn es muss bei laufendem Verkehr gebaut werden und auf einem Hauptbahnhof, der täglich von 135.000 Menschen genutzt wird.

Bis dahin will die Bahnhofstochter der Bahn in Duisburg aber keineswegs untätig bleiben. Mit den Arbeiten am undichten Dach wurde bereits begonnen. Der Tunnel, der zu den Gleisen führt, erhält eine bessere Beleuchtung, und auf den Bahnsteigen gibt’s neue Wetterschutzhäuschen.

An der Ausbesserung des maroden alten Daches wird bereits gearbeitet.
An der Ausbesserung des maroden alten Daches wird bereits gearbeitet. © Tanja Pickartz

Und ab Mai wird es wellig am Hauptbahnhof. Treppenaufgänge und Bahnsteigaufbauten werden optisch neugestaltet, auch der Boden der Bahnsteige – und dominierendes Element wird die Welle sein.

Wem Optik noch nicht reicht für die Vorfreude auf das schöne und geschwungene Dach über den Bahnsteigen, der kann Platz nehmen beim Warten auf den Zug auf Liegen aus Beton – natürlich in Wellenform. Die Teile sind bestellt, ein bisschen Geduld bis zur Liegepause auf den Bahnsteigen ist also noch erforderlich.

Die optische Gestaltung von Warteräumen und Treppenabgängen soll schon einmal Lust auf die „Welle“ machen.
Die optische Gestaltung von Warteräumen und Treppenabgängen soll schon einmal Lust auf die „Welle“ machen. © beMates

Im Mai installiert die Bahn zudem eine große Info-Tafel im Tunnel, auf der der aktuelle Stand von Planung und Bau für die Nutzer des Duisburger Hauptbahnhofs demnächst aufgezeigt werden soll.

„Wir sind uns unserer Verantwortung am Duisburger Hauptbahnhof sehr wohl bewusst“, sagt Boloslawsky angesichts der weiteren Verzögerung des Dachneubaus. Für die Maßnahmen bis zum eigentlichen Baubeginn investiere die Bahn einen siebenstelligen Euro-Betrag.