Duisburg. . Im Januar 2019 soll mit dem Neubau des Duisburger Hauptbahnhofs begonnen werden, und es bleibt bei den gläsernen Dachwellen.

„Ich bin da sehr guter Dinge, dass es im Januar losgeht“: Stephan Boleslawsky, Leiter Regionalbereich West der Bahn-Tochter DB Station & Service, zeigte sich sehr überzeugt, dass in zehn Monaten am Hauptbahnhof die Baumaschine gestartet werden können für den seit Jahren von Pendlern und Fernreisenden dringend herbeigesehnten Neubau der Bahnsteighalle. Und er beteuerte, dass man bei der Bahn das anspruchsvolle Konzept mit den geschwungenen Glasbahnen über den Gleisen weiterhin umsetzen will und nicht an eine schlichtere und billigere Lösung denkt: „Es kommt das Wellendach, da rüttelt keiner dran“, beteuerte Boleslawsky bei der Vorstellung aller großen nordrhein-westfälischen Bahn-Bauvorhaben des Jahres im DB-Gebäude an der Mülheimer Straße.

Baubeginn für 2017 geplant

Eigentlich hatte man schon im September 2017 anfangen wollen mit schönen Ersatzbau für die marode Bahnsteighalle, durch deren Dach es an ungezählten Stellen seit Jahren hineinregnet und -schneit. Aber auf die damalige Ausschreibung gab es nur ein Angebot, und das war aus Bahnsicht „deutlich überhöht“. Boleslawsky: „Es sind Steuergelder, das konnten wir nicht verantworten.“ Immerhin geht es beim Neubau des Daches über dem Gleisbereich des Duisburger Hauptbahnhofs um eine Investition von 150 Millionen Euro.

Um die geht es auch weiterhin, aber im neuen Ausschreibungsverfahren sollen kleinere Lose, also Aufgabenpakete ausgeschrieben werden. Damit will die Bahn erreichen, dass sich insgesamt mehr Bewerber für die Arbeiten interessieren und darunter auch kleinere und mittlere Unternehmen. Auch habe man, so erklärte Boleslawsky weiter, einen zeitlichen Puffer in das Vergabeverfahren eingebaut, um bei Bedarf auch noch ein zweites Mal ausschreiben zu können, ohne den Termin des Baubeginns erneut zu gefährden. „Wir glauben“, sagt der Fachmann für die Bahnhöfe im Lande, „alles Mögliche gemacht zu haben, dass wir 2019 bauen können.“

Schon jetzt sind Vorarbeiten in der Mache, und auch für das dieses Jahr läuft schon ein Programm an Arbeiten, die vor dem Baubeginn durchgeführt werden können. Oder müssen, wie beispielsweise die Kampfmittelsondierung, also die Suche nach explosiven Hinterlassenschaften des Bombenkrieges vor als mehr sieben Jahrzehnten. Auch wird es noch 2018 Fundamentarbeiten geben für die Masten der neuen Oberleitungen.

Es geht los an Gleis 13

Zu Beginn des nächsten Jahres geht es dann nach aktuellem Plan los mit dem Umbau der Bahnsteige. Und zwar bei laufendem Zugverkehr. Zeitweise gesperrt wird immer nur der Bahnsteig, an dem gerade gearbeitet wird. Begonnen wird auf der Ostseite der Bahnhofshalle mit Gleis 13. Von da werden die weiteren Arbeiten in Richtung Innenstadtseite nach und nach fortgeführt.

Dabei geht es nicht nur um das neue Dach über Bahnsteigen und Gleisen, sondern auch um die Bahnsteige selbst. Alle Beläge und Kanten sollen erneuert werden im Zuge der Arbeiten, und die Bahn spendiert auch neue „Ausstattungsgegenstände“. Darunter versteht man bei staatlichen Verkehrsunternehmen Bänke und Wartebereich. Auch ist ein neues Wegeleitsystem vorgesehen und ein Informationssystem für die Reisenden.

Im Jahr 2024 soll die Eröffnung des möglicherweise schönsten Bahnhofs Deutschlands gefeiert werden können.