Duisburg. . Der Baubeginn der neuen Gleishalle wird nicht 2017, sondern erst 2018 sein. Ein einziger Unternehmer hatte ein zu teures Angebot gemacht.
- Der Bau der neuen wellenförmigen Gleishalle des Hbf wird nicht wie angekündigt in diesem Jahr 2017 beginnen
- Das einzige Angebot eines Bauunternehmers war der Bahn viel zu teuer - jetzt wird neu ausgeschrieben
- Konsequenz: Die täglich 100.000 Nutzer der maroden Bahnhofsgleishalle müssen sich weiter in Geduld üben
Der Baubeginn der neuen Gleishalle des Duisburger Hauptbahnhofs, samt elegantem Wellendach, wird nicht, wie angekündigt, in diesem Jahr 2017 beginnen und dann sechs Jahre später enden. Der Grund, so der neue Chef-Bahnhofschef für NRW, Stephan Boleslawsky: Auf die Ausschreibung der Bahnsteigsanierung im neuen Hauptbahnhof habe sich nur ein einziger, mittelständischer Unternehmer beworben.
Dieser habe aber einen Preis gefordert, der „deutlich über den Planungen der Bahn“ liege. Die Konsequenz: Die Ausschreibung müsse wiederholt werden. Und für die komplette Sanierung des Verkehrsknotenpunktes „unter rollendem Rad“, also bei laufendem Verkehr mit fast 100.000 Reisenden in über 900 Zügen täglich müsse jetzt eine angepasste, minuziös geplante Baulogistik erarbeitet werden.
Im Klartext: Zeitverzug von einem Jahr
Um wieviel Wochen oder Monate das 152-Millionen-Euro-Projekt „Sanierung Duisburger HBF“ dadurch nach hinten geschoben werden muss, mochte die Bahn nicht präzise sagen. Ein Bahnsprecher dazu: „Geplant ist, die weiteren Ausschreibungen sowie die Neuausschreibung der Hauptbauleistungen zu den Verkehrsanlagen sukzessive ab dem 3. Quartal dieses Jahres 2017 auf den Markt zu bringen.“
Im Klartext bedeutet dies jedoch, dass der geplante, sichtbare Baubeginn ziemlich genau erst ein Jahr später als geplant aufgenommen werden kann. Die täglich knapp 100.000 Nutzer der maroden und undichten Bahnhofsgleishalle (Baujahr 1933) müssen sich weiter in Geduld üben. Die zehn geplanten Bauphasen des Großprojektes werden sich über einen Zeitraum von sechs Jahren erstrecken und somit erst im Jahr 2023 enden.
Vorabmaßnahmen hätten aber bereits begonnen
Die Vorabmaßnahmen, so die Bahn, hätten aber bereits begonnen. Wie die alte Halle soll sich auch die neue Gleishalle über die Gleise 1 bis 13 erstrecken. Die tragenden Elemente der neuen Gleishalle werden aus Stahl gefertigt, die übrigen aus Glas. Das soll die Halle nicht nur zum optischen Hingucker machen, sondern es soll auch nachhaltig sein: Durch die großzügige Verglasung gelangt viel Tageslicht auf die Bahnsteige, auf künstliche Beleuchtung kann tagsüber verzichtet werden.
Das Projekt soll zudem die Sanierung der Bahnsteige umfassen: Es sollen nicht nur Bahnsteigbeläge und -Kanten ausgetauscht, sondern auch Bänke, die Wartebereiche, das Wegeleitsystem, ein Blindenleitsystem, alle Zugzielanzeiger ersetzt werden. Außerdem sollen die Gleise 2, 5 und 6 neue Rolltreppen bekommen.