Duisburg. . Eigentlich sollte Duisburg ab 2019 eine neue Bahnsteighalle bekommen. Daraus wird vorerst nichts – die Bahn will das Vorhaben neu ausschreiben.
Das Warten auf das neue Dach am Hauptbahnhof dauert noch länger. Der ursprünglich für 2019 geplante Baubeginn wird verschoben, weil bei der letzten Ausschreibung die Angebote der Baufirmen mehr als doppelt so hoch lagen wie die Vorstellungen der Planer. Die Bahn hatte mit Kosten von rund 100 Millionen Euro für die wellenförmige Bahnsteighalle, neue Bahnsteige und den Abriss der alten Konstruktion gerechnet.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: „Es bleibt bei der Welle“, erteilt Stephan Boleslawsky, oberster Bahnhofschef in NRW, etwaigen Billig- oder Schlichtbauten eine Absage. Alle bisherigen Vorarbeiten seien zudem auf das gläserne Dach ausgerichtet gewesen.
Reparaturen am löchrigen Dach geplant
Nachdem eine erste Ausschreibung nur ein für die Bahn nicht akzeptables Angebot eingebracht hatte, war bei der zweiten europaweiten Ausschreibung das Gesamtvorhaben in drei Lose aufgeteilt worden, auf die auch jeweils mehrere Angebote eingereicht wurden – allerdings mit Preisvorstellungen, die laut Boleslawsky „weit mehr als doppelt so hoch“ lagen wie die Vorstellungen der Bahn. Der Grund: „Die Marktlage ist angespannt.“ Aber auf die wegen voller Auftragsbücher teuren Angebote mit Rücksicht auf die oft in Regen und Wind stehenden Duisburger Reisenden eingehen will der Regionalbereichsleiter bei DB Netze nicht: „Wir hantieren mit Steuermitteln.“
Rücksicht auf die Bahnkunden wird aber auf andere Weise genommen. „Wir müssen jetzt etwas tun“, sagt Boleslawsky. Für die Übergangszeit bis zum Bau der Welle wird es Reparaturen am löchrigen Dach über den Bahnsteigen geben, die Planungen sind bereits angelaufen. Außerdem gibt die Bahn 2,3 Millionen Euro für Modernisierung und Renovierung aus. Noch in diesem Jahr sollen die Bahnsteige neue Sitzbänke und neuen Windschutz erhalten. Auch soll es weitere Informationsmonitore geben – und Kunst auf den Bahnsteigen.
Modernisierung soll erneut ausgeschrieben werden
Wie geht’s weiter? „Wir wollen neu ausschreiben“, sagt der Bahnhofs-Chef. Dazu notwendig ist eine ausgefeilte Planung der Sperrpausen, das heißt: Der Fahrplan muss abgestimmt sein auf die Bauplanung in Duisburg, aber auch Rücksicht nehmen auf andere Bahn-Baustellen im Lande.
Seit 2016 laufen bereits die Vorarbeiten für den „neuen“ Hauptbahnhof. Rund zehn Millionen Euro hat die Deutsche Bahn bereits investiert. Große Teile der Kampfmittelsondierung sind schon abgeschlossen. Vorgezogen wird jetzt der Oberleitungsbau im Vorfeld des Bahnhofs.