Duisburg. Eine riesige Stahlkonstruktion wird in der Nähe des Autobahnkreuzes Duisburg-Kaiserberg zusammengebaut. Spektakulär wird die Endmontage.
Die Kunst des Brückenbaus heute und vor 100 Jahren: Nirgendwo ist der Vergleich aktuell bequemer möglich als in der Duisserner Ruhraue, wo eine Großbaustelle eingerichtet wurde für den Bau von zwei Eisenbahnüberführungen. Rund 30 Millionen Euro investiert die Deutsche Bahn in die Neubauten, die schon etwas betagte Konstruktionen aus den Jahren 1911 und 1923 ersetzen sollen.
Spaziergängern auf der etwas abgelegenen Dörnerhofstraße nahe am Autobahnkreuz Kaiserberg bietet sich derzeit ein imposantes Bild: In schwindelnder Höhe sind Arbeiter an einer Stahlkonstruktion tätig, die einmal zur Brücke werden soll. Die aber befindet sich noch auf festem Boden, auf einem ausgedehnten Bauareal mit regem Verkehr von mehreren Autokranwagen, Betonmischern und weiteren Baufahrzeugen.
Kleine Überführung ist schon fertig
Schon fertiggestellt ist die neue Überführung der Bahnstrecke von Duisburg nach Mülheim über die Dörnerhofstraße. Die Vorgängerbrücke war im Jahr 1911 in Betrieb genommen worden, die Strecke von Mülheim-Styrum nach Duisburg am 1. Mai 1862. Die Kosten für dieses Bauwerk hatte die Deutsche Bahn bei Baubeginn mit vier Millionen Euro beziffert. Deutlich teurer mit vorab kalkulierten rund 26 Millionen Euro wird die künftige Brücke über den Schifffahrtskanal und die Straße Ruhrdeich, die zurzeit vormontiert wird.
Regelmäßig das Autobahnkreuz Kaiserberg nutzende Autofahrer können in den nächsten Monaten den Baufortschritt verfolgen, wenn mächtige Stahlträger zur Gitterkonstruktion verbunden werden. Richtig spektakulär wird’s, wenn die Brückenbauer fast fertig sind. Denn dann wird ihre Konstruktion zum Ruhrkanal gebracht und mit Hilfe von Pontons in die endgültige Position eingeschwommen. Die Inbetriebnahme der Brücke über den Schifffahrtsweg vom Rhein zum Mülheimer Hafen war zunächst für das Jahr 2019 geplant.
Zwei Autobahnbrücken, zwei Straßenbrücken und fünf Eisenbahnbrücken bilden an Ruhrdeich und Ruhrorter Straße die „Brückenlandschaft Ruhraue“, die es zur Aufnahme in die Sehenswürdigkeiten der „Route der Industriekultur“ gebracht hat. „Ein eindrucksvolles Bild der Brückenbaukunst der letzten 140 Jahre“ rühmen die Werber der Metropole Ruhr die Ansammlung von Überführungsbauwerken aus Stahl, Stein und Beton.