Duisburg. . Zwischen Duisburg und Mülheim werden mehrere Bahn-Brücken über Straßen und Kanäle erneuert. Die alten stammen aus den Jahren 1911 und 1923.
Seit 1911 ist die eine Brückenkonstruktion in Betrieb, seit 1923 die andere – jetzt investiert die Deutsche Bahn kräftig in die Erneuerung der beiden betagten Überführungen, die Teil sind der Brückenlandschaft Ruhraue.
Große planierte Flächen südlich vom Ruhrdeich künden von den umfangreichen Arbeiten, die seit einigen Wochen bereits in Gang sind. Insgesamt werden dort bis ins Jahr 2019 nach den bisherigen Kalkulationen der Bahn 30 Millionen Euro verbaut.
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Bereits in den vergangenen Osterferien haben laut Deutscher Bahn vorbereitende Arbeiten für die Erneuerung der 1911 erstmals von Zügen befahrenen Eisenbahnüberführung „Dörnerhofstraße“ begonnen. Die Brücken verbinden die beiden Bahnstrecken Duisburg – Oberhausen und Duisburg – Mülheim jeweils mit einem Gleis. Baubeginn für vorbereitende Arbeiten war Anfang Mai.
Suche nach Blindgängern
Besonderen Aufwand erfordern mögliche Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkrieges: 480 Bohrpunkte für die Kampfmittelsondierung wurden und werden noch durchgeführt, weitere 160 Bohrpunkte folgen dann bis zu den Herbstferien.
Im Zuge der Brückenerneuerung werden auch zwei Oberleitungsmaste versetzt. Im Herbst erfolgt laut bisheriger Bauplanung der Einschub und Einhub der neuen Brücken unter Vollsperrung der Bahnstrecke. Die Länge der beiden Brücken wird mit 3,80 Meter und 8,40 Meter angegeben. „Die Fertigstellung dieser Eisenbahnüberführungen ist für Ende 2018 vorgesehen“, teilte ein Bahnsprecher mit. Die Investition für diese Brückenerneuerung betrage mehr als vier Millionen Euro.
Erst werden Hilfsbrücken gebaut
Mit rund 26 Millionen Euro fällt das Budget der Bahn für das zweite Brückenprojekt in Duissern noch einmal deutlich großzügiger aus. Geplant ist, dass im Rahmen einer Vollsperrung der Bahnstrecke Duisburg – Mülheim – Essen die Eisenbahnbrücken über den Schifffahrtskanal oder Ruhrkanal in den Herbstferien zunächst Hilfsbrücken erhalten.
Und auch bei dieser Baustelle wird erst einmal nach Kampfmitteln wie etwa Bomben gesucht. Im Vorfeld der eigentlichen Brückenarbeiten werden als vorbereitende Maßnahmen 425 Bohrpunkte durchgeführt.
Spektakulär wird es dann in den Sommerferien nächsten Jahres, wenn der endgültige Einschub einer vormontierten neuen Brücke mit Hilfe von Schwerlasttransportern und Pontons auf dem Ruhrkanal erfolgt. Die bisherigen Ruhrkanalbrücken werden von der Bahn seit 1923 genutzt.
Auch im Zusammenhang mit diesem Brückenschlag werden Oberleitungsmaste versetzt, nämlich deren drei. Und für beide Brücken müssen insgesamt 1000 Meter Fahrdraht erneuert werden.
Die Inbetriebnahme der Brücke über die Wasserstraße zwischen Rhein und Mülheim sei für das Jahr 2019 geplant, heißt es bei der Deutschen Bahn.