Duisburg. Sozialdemokrat aus Duisburg-Obermeiderich klagt über Geringschätzung und den Zusammenschluss zweier Ortsvereine. Bruno Sagurna bleibt gelassen.

Theodor Nüse (72), SPD-Urgestein aus Obermeiderich und seit rund zehn Jahren Ratsherr, hat die Partei „mit sofortiger Wirkung“ verlassen. Das Schreiben ging am 4. April bei der SPD ein, die Kündigung wurde sofort bestätigt. In der Liste der Ratsmitglieder wird er am Freitag, 5. April, schon in der Rubrik „Fraktionslose Ratsmitglieder“ geführt.

Zwei weitere, namentlich nicht bekannte und nicht in der Duisburger Politik tätige Mitglieder aus Obermeiderich, hätten ebenfalls ihren Austritt erklärt, bestätigte Daniela Stürmann, Vorsitzende des neuen Ortsvereins Meiderich, am Freitag auf Nachfrage unserer Redaktion. Somit haben innerhalb einer Woche fünf Sozialdemokraten aus Obermeiderich der Partei den Rücken gekehrt. Erst vor Wochenfrist sorgte der Austritt von Vater und Tochter Storm für Unruhe (wir berichteten).

Nüse fühlt sich geringgeschätzt

Als Austrittsgrund wird der Zusammenschluss der Ortsvereine Meiderich/Obermeiderich genannt. Damit waren einige Sozialdemokraten nicht einverstanden. Stürmann kommentierte die Kündigung nur kurz und knapp: „Herr Nüse mag uns nicht mehr.“ Was der bestätigt. Er fühlt sich seit Jahren in der Partei geringgeschätzt und ärgert sich, weil sich andere angeblich mit den Ergebnissen seiner Arbeit geschmückt hätten. Etwa mit der Erneuerung der Kanalbrücke Gartroper Straße. Sein Frust ist seit längerem groß, wie er seit Jahren immer wieder zum Ausdruck brachte. Allerdings hatte er nach Informationen unserer Redaktion nicht nur Freunde .

Bruno Sagurna, Fraktionsvorsitzender der Rats-SPD, bleibt gelassen ob des Austritts: „Nüse hatte das lange angekündigt und macht nun den konsequenten Schritt. Das ist undramatisch.“