DUISBURG-Obermeiderich. Ratsherr Theo Nüse verlor hoch gegen Vorsitzenden Rolf Storm. Aber an den Umständen der Jahreshauptversammlung gibt es Kritik.
Im SPD-Ortsverein hängt der Haussegen schief. Theo Nüse war dort bei der Vorstandswahl am 6. März chancenlos. Vor zwei Jahren hatte der Ratsherr den Vorsitz des Ortsvereins mit 79 Mitgliedern nach 15 Jahren an Rolf Storm übergeben. Diesmal trat Nüse wieder an und unterlag haushoch. Drei zu 26 Stimmen habe das Ergebnis gelautet, sagt Storm. Nüse spricht von sieben zu 21 Stimmen.
Mit der Amtsführung seines Nachfolgers war Nüse nicht einverstanden. Der habe nicht mehr im Ortsteil Klinken geputzt und den Kontakt zu den Bürgern gesucht, sagt er. Das aber sei nötig, wenn nicht noch mehr Wähler zur AfD überlaufen sollen, findet Nüse.
Es gibt SPD-Mitglieder, die Einwände gegen die Wahl vom 6. März vortragen. Ein Neu-Mitglied berichtet in einer E-Mail, die der Redaktion vorliegt, von einer Wahlversammlung, die im Hauruckverfahren durchgezogen worden sei. Schlecht sei die Kommunikation in Haus Laacks gewesen, beklagte die junge SPD-Genossin. Auf Menschen mit Gehörproblemen sei keine Rücksicht genommen worden. Man habe nicht alle Teilnehmer an der Versammlung sehen können. Auch habe es keine Vorstellungsrunde gegeben, beklagte sie.
Unterbezirk behandelt Beschwerde
„Ich fühlte mich wie in einem schlechten Kasperle-Theater“, schrieb sie und verlangte Wahlwiederholung und mehr Transparenz. Kritisiert wird zudem, dass es kurz vor der Wahl acht Neu-Eintritte in Partei und Ortsverein gegeben habe, von Personen, die Rolf Storm persönlich nahe stünden. Bei drei an deren Neumitgliedern, die Storm nicht zugeneigt seien, habe der Vorstand die Aufnahme abgelehnt. Storm, der auch Sprecher der SPD-Bezirksfraktion ist, räumte ein, dass die Umstände der Versammlung anfangs ungünstig gewesen seien. „Wir hatten einen zu kleinen Raum gemietet, hatten nicht mit 30 Teilnehmern gerechnet.“ Der Saal sei dann durch Öffnung eines Raumteilers erweitert worden. Außerdem habe das Neu-Mitglied schon eine Versammlung des Ortsvereins besucht. Kontakte habe die junge Frau dabei aber nicht gesucht. Dass es eine Beschwerde von ihr an den Unterbezirk gibt, weiß Storm nur vom Hörensagen.
Zu den drei abgelehnten Mitgliedern erklärte er, sie seien vor Jahren aus dem Ortsverein ausgetreten. Einstimmig habe der Vorstand die Wiederaufnahme abgelehnt: „Wir waren der Meinung, es passt nicht. Wir hatten den Eindruck, dass bei ihnen der Wille zur guten Zusammenarbeit fehlt.“ Mit der Wahl habe die Ablehnung nichts zu tun gehabt.
Die Frauen haben nach Angaben von Unterbezirksgeschäftsführer Jörg Lorenz Beschwerde eingelegt. Am 8. Mai befasst sich der Unterbezirksvorstand damit. Zuvor erhält Storm Gelegenheit zur Stellungnahme.