Duisburg. . Beibehaltung der alten Route von Neuenkamp nach Neudorf ist laut Verwaltung nicht umsetzbar. Das wollen die Bezirkspolitiker nicht hinnehmen.
Die Stadt hat einen neuen Nahverkehrsplan beschlossen. Die Linie 933, die bisher Neuenkamp über die Innenstadt entlang der Friedrich-Wilhelm-Straße mit dem Hauptbahnhof und Neudorf verbindet, soll künftig über die Gutenberg- und Landfermannstraße fahren. Dagegen regte sich in den vergangenen Monaten massiver Widerstand. Schüler, die zum Steinbart-Gymnasium wollen, müssten länger laufen. Senioren könnten ihre Ärzte nicht mehr so einfach erreichen. Hunderte Personen unterschrieben eine Petition.
Hunderte Unterschriften gesammelt
Eva-Maria Fischer, Leiterin des Evangelischen Kindergartens in dem Stadtteil, hat die Aktion mit organisiert: „Überall sind wir auf Zustimmung gestoßen. Die Neuenkämper machen sich wirklich Gedanken, dass sie nicht mehr wie gewohnt in die Stadt kommen.“ Doch die Verwaltung will Fischer und die anderen nun kühl abblitzen lassen. In dem Antwortvorschlag, den die Bezirksvertretung in der Sitzung am Donnerstag beschließen soll, heißt es: „Bereits bei der Erstellung des 3. Nachverkehrsplans wurde seitens der Verwaltung darauf geachtet, einen realistischen und finanziell umsetzbaren Plan zu erstellen. Er hat zum Ziel, sowohl deutliche Verbesserungen für die Nutzer zu erreichen sowie die zusätzliche Belastung für den städtischen Haushalt in einem vertretbaren Rahmen zu halten.“ Die Bezirksvertretungen hatten daraufhin Verbesserungsvorschläge unterbreitet – auch die Bewohner der Werthacker-Siedlung und zahlreiche Menschen aus dem Duisburger Süden hatten sich über die Änderungen beklagt.
Im Schreiben der Stadt heißt es allerdings: „Mit der Verlegung des Linienweges der 933 sind zahlreiche andere Veränderungen verbunden, die alle zum Gesamtsystem Bus gehören. Es kann nicht nur eine Linie für sich betrachtet werden. Die Stadt Duisburg hat bei der Erarbeitung der neuen Linienaufteilung die Interessen der Nutzenden gegeneinander abgewogen. Natürlich werden Änderungen subjektiv wahrgenommen, ich kann Ihnen jedoch versichern, dass insgesamt die Alternativen ausgewählt wurden, die für den Großteil Nutzer mit Verbesserungen verbunden sind.“
Das wollen die Politiker von CDU und SPD so allerdings nicht auf sich sitzen lassen. Sie wollen einen Antrag stellen, dass erneut Änderungen geprüft werden – und erst danach soll ein Schreiben an die Unterzeichner der Petition gehen. „Es wird ja darauf abgezielt, dass die Änderungen kostenneutral sein sollen. Aber das sind sie“, erklärt Dr. Lothar Tacke von der SPD. Die Stadt solle prüfen, inwieweit die Einsatzbusse, die zu Schulzeiten pendeln, den gewohnten Linienweg fahren können. Darüber hinaus sollte nach einem Jahr überprüft werden, ob die neue Route wirklich für den Großteil der Nutzer mit Verbesserungen verbunden ist.
Neuer Plan ab Sommer
Die Umsetzung des neuen Nahverkehrsplans soll ab Sommer erfolgen. Bis dahin hoffen die Neuenkämper, dass sich die Änderungen doch noch umsetzen lassen. Die Bezirksvertretung tagt am Donnerstag, 31. Januar, ab 15 Uhr, im Rathaus.