Duisburg. . Ab 2019 fährt der Bus der Linie 933 nicht mehr Haltestellen in der südlichen City an. Warum das viele Menschen in Duisburg-Neuenkamp ärgert.
Eine kleine Routenänderung, große Kritik: Ab 2019 fährt der Bus der Linie 933 aus Neuenkamp kommend von der Schwanenstraße nicht mehr wie gewohnt rechts in die Steinsche Gasse, sondern biegt nach links ab – in die Poststraße. Vielen Neuenkämpern schmeckt das nicht, Ziele in der südlichen City, etwa an der Düsseldorfer oder Friedrich-Wilhelm-Straße, sind für sie nur per Umsteigen oder mit einem längeren Fußweg zu erreichen.
Gegner der Pläne wollen Unterschriften sammeln
Eva-Maria Fischer, Leiterin des Evangelischen Kindergartens in dem Stadtteil, gehört zu den Gegnern der geplanten Änderung, demnächst wolle man Unterschriften gegen die Pläne sammeln. Zwar wohnt sie nicht in Neuenkamp, ist jedoch trotzdem dort verwurzelt: ,,Ich arbeite jetzt seit 30 Jahren in Neuenkamp, kenne und mag die Menschen hier. Ich bin mit vielen ins Gespräch gekommen. Wir alle können die Pläne nicht nachvollziehen”, sagt sie. ,,Viele ältere Menschen sind auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen, wenn sie aus Neuenkamp in die Innenstadt fahren”, sagt sie und fügt hinzu: ,,Gerade viele Ärzte sind eher in der südlichen Innenstadt angesiedelt. Um ab 2019 dort hinzukommen, muss man dann aber zwangsläufig umsteigen, oder ein ganzes Stück zu Fuß laufen. Ein echtes Problem für Senioren.”
In der Tat führt die neue Route zwar auch weiterhin durch die City, allerdings sind die Haltestellen dann auf der Gutenberg- und Köhnenstraße sowie in der Nähe des Stadttheaters zu finden. All dies – obwohl die Bezirksvertretung Mitte bereits Mitte 2017 auf Antrag der SPD-Fraktion gegen diese Veränderung gestimmt und beschlossen hatte, alles beim Alten zu belassen. ,,Wir dachten, dass die Pläne so abgewendet werden.
Gemeinsame Anfrage von SPD und CDU
Jetzt ist davon allerdings keine Rede mehr, der neue Fahrplan wird durchgesetzt”, wundert sich Fischer. Deshalb haben SPD- und CDU-Fraktion nun in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung die Verwaltung durch eine gemeinsame Anfrage aufgefordert, dazu Stellung zu beziehen. Schließlich sei die Voraussetzung, kostenneutrale Änderungsvorschläge vorzulegen, erfüllt gewesen.
Die Stadt erklärt gegenüber der Redaktion, dass die neue Linienführung anlässlich der Beratung zum dritten Nahverkehrsplan vorgeschlagen worden sei, eine Änderung wurde zwar von der Bezirksvertretung beantragt, doch der Stadtrat sei dem Vorschlag nicht gefolgt. ,,Mit der Verlegung des Linienweges sind auch zahlreiche andere Veränderungen verbunden, die alle zum Gesamtsystem Bus gehören. Es kann daher nicht nur eine Linie für sich betrachtet werden”, erklärt Stadtsprecher Falko Firlus. Und weiter: ,,Bei der Erarbeitung der neuen Linienaufteilung wurden die Interessen der Nutzenden gegeneinander abgewogen. Jedoch werden Änderungen natürlich von jedem Nutzer anders wahrgenommen.” Insgesamt seien die Alternativen ausgewählt worden, die für den Großteil der Nutzer mit Verbesserungen verbunden sind, außerdem fahre der Bus der Linie 933 weiterhin durch die City.
>>DIE LINIEN IM STADTGEBIET
Auf Duisburger Stadtgebiet verkehren zusammen genommen eine Stadtbahnlinie, drei Straßenbahnlinien, fünf Schnellbuslinien und 36 Buslinien. Dazu kommen in der Schwachverkehrszeit sechs Nacht-Express-Linien.
Das Stadtgebiet wird von verschiedenen S-Bahn- und Regionalbahnlinien sowie im Schienenpersonenfernverkehr mit den Zuggattungen EC, IC und ICE befahren. Der komplette dritte Nahverkehrsplan ist im Netz einsehbar unter: www.duisburg.de.