Duisburg. . Chemieproduktion und -handel sind Schwerpunkt des vor 25 Jahren gegründeten PCC-Konzerns. Außerdem ist das Unternehmen dem Fußball verbunden.
Eines der größten Chemiewerke in Polen gehört PCC, aber auch Kleinwasserwerke in Südosteuropa, ein Joint Venture in Russland oder eine Beteiligung an einem Chemie-Hersteller in Thailand. Sponsor des derzeitigen Oberliga-Tabellenführers VfB Homberg ist der Konzern obendrein und Hausherr der vielleicht stilvollsten Firmenzentrale der Stadt. Jetzt beging das Unternehmen sein 25-jähriges Bestehen.
Ein ehemaliges Wohnhaus eines Zechendirektors an der Moerser Straße in Homberg ist der Hauptsitz des Unternehmens, das inzwischen in 18 Ländern aktiv ist. Rund 60 Mitarbeiter sind in der noblen Villa aus den großen Tagen der Zeche Rheinpreußen und an einem weiteren Standort in Homberg tätig, rund 3400 weltweit.
1993 wurde PCC von Waldemar Preussner als Rohstoffhandelshaus gegründet. Früh investierte das Unternehmen in die öffnenden Werke Osteuropas, wobei von Vorteil war, dass der in Oberschlesien geborene Gründer Polnisch und Russisch spricht.
Schon früh setzte PCC bei der Finanzierung der Investitionen auf Anleihen. Man habe inzwischen einen festen Stamm von Anlegern, erklärt Ulrike Warnecke, Geschäftsführende Direktorin und von Anfang an bei PCC tätig. Über 14.000 Menschen hätten seit 1998 ihr Geld in PCC-Anleihen gesteckt. Etwa 1000 kommen einmal im Jahr zum Investorentag nach Homberg. Warum die Geldgeber auf das Homberger Unternehmen setzen? „Wir zahlen mehr Zinsen als eine Bank“, sagt Warnecke. Zwei und vier Prozent seien es bei aktuellen Anleihen, durchaus attraktiv in Zeiten niedrigster Zinsen.
PCC steht für Petro Carbo Chem Rohstoffhandelsgesellschaft, und Produktion und Handel mit Chemieprodukten machen nach wie vor 86 Prozent der Unternehmensaktivitäten aus. In diesem Jahr wurde im hohen Norden Europas, in Island, eine hochmoderne Produktionsanlage für Siliziummetall in Betrieb genommen, mit einem Investitionsvolumen von 265 Millionen Euro das größte Einzelprojekt der 25-jährigen Konzerngeschichte. Zwölf Jahre habe es von der Idee bis zum Bau gedauert, blickt Warnecke zurück. Zwei Öfen seien dort jetzt in Betrieb, zwei weitere sind noch geplant.
Zwölf Prozent der PCC-Aktivitäten macht die Logistik aus. Fünf Container-Terminals betreibt das Homberger Unternehmen, davon eines in Frankfurt an der Oder.
Für 2018 ist ein Umsatz von 800 Millionen Euro geplant und ein Gewinn von 100 Millionen (Ebitda). „Dann wären wir erstmalig dreistellig“, freut sich Warnecke.
Sorgen bereiten ihr allerdings der Mangel an Fachkräften: „Der Arbeitsmarkt ist leergefegt.“ Und das nicht nur in Deutschland, sondern auch im wichtigen PCC-Standort Polen: „Wir merken das auch dort.“
Verlässlich bleiben will PCC als Fußballsponsor. Der Vertrag mit dem VfB wurde 2017 verlängert.
Erfahrung und Mut kombiniert
Man habe von Anfang an in lukrativen und weniger wettbewerbsintensiven Teilmärkten, wo man sich bestens auskenne, nach Investitionschancen gesucht, erläutert Gründer Waldemar Preussner den PCC-Erfolg.
„Diese Kombination aus Erfahrung und Mut ist gewissermaßen unsere Unternehmens-DNA. So optimieren wir fortlaufend unser Beteiligungsportfolio und schaffen neue Werte“, sagt Preussner.