Duisburg. . Auf dem Gelände von Logport 6 in Walsum soll aus Altholz Strom und Fernwärme produziert werden. Geplante Investition: 100 Millionen Euro.

100 Millionen Euro will die Steag New Energies auf dem Gelände von Logport 6 in Walsum investieren. Dort soll ein Kraftwerk gebaut werden, das aus Altholz Strom und Fernwärme produziert. Bis Ende 2022 soll die Anlage in Betrieb gehen. Mit weiteren Interessenten für eine Ansiedlung auf dem Gelände der früheren Papierfabrik führe man bereits Gespräche, berichtet Hafen-Chef Erich Staake.

Partner der Steag-Tochter beim Kraftwerksprojekt am Rhein sind die Fernwärmeschiene Niederrhein und der Moerser Energieversorger Enni. Auf einer Fläche von drei Hektar sollen im Nordwesten des insgesamt 40 Hektar großen Geländes direkt am Rhein das Kraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 20 Megawatt und 60 bis 70 Megawatt Fernwärme gebaut werden.

Staake: „Der Rohstoff wird per Schiff angeliefert“

„Der Rohstoff wird per Schiff angeliefert“, erklärte Staake. Dabei gehe es um Altholz, also Reststoffe, die beim Abbruch anfallen oder auch ausgediente Paletten oder Ähnliches, sagte Steag-Geschäftsführer Thomas Billotet. Geplant ist die Verwertung einer jährlichen Gesamtmenge von 170 000 Tonnen. Da das Heizmaterial schadstoffbelastet sein könne, werde man die Anlage mit den erforderlichen Umweltschutztechniken ausstatten, versicherte Billotet.

Ziel sei es, Wärme für die Fernwärmeschiene Niederrhein CO2-frei und sicher zu liefern. Die Fernwärmeschiene ist über eine kürzlich gebaute Verbindungsleitung auch mit dem Fernwärmenetz der Duisburger Stadtwerke verbunden, die vor wenigen Tagen erst ihren neuen Fernwärmespeicher in Wanheim vorgestellt haben – auch ein Mittel, um Fernwärme sicher und wirtschaftlich anbieten zu können.Durch das Kraftwerk entstehen 15 bis 20 neue Arbeitsplätze.

Papierfabrik wurde 2016 stillgelegt

Am Ende der Logport 6-Entwicklung erwartet Staake doppelt so viele Arbeitsplätze wie zuletzt im Papierwerk, das 2016 stillgelegt wurde. Dort waren rund 300 Menschen beschäftigt. Ende 2019 werde man das Gelände aufbereitet haben für eine Neubebauung. Duisport investiert dort laut Staake eine niedrige zweistellige Millionensumme.

Darin nicht enthalten ist der Bau der Umgehungsspange durch das Land NRW und die Stadt, um vor allem den Güterverkehr zügig und ohne Durchfahren von Wohngebieten zur Autobahn A 59 zu steuern. Der erste Bauabschnitt der neuen Straße soll Ende 2019 fertig sein, der zweite 2020/2021.

>>>> BETREIBER MIT SITZ IN SAARBRÜCKEN

Als „Spezialisten für dezentrale Energieversorgung und erneuerbare Energien“ sieht sich Steag New Energies. Das Unternehmen mit Sitz in Saarbrücken ist eine Tochter des Essener Steag-Konzerns.

Im Jahr 2015 erzielte Steag New Energies nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro und beschäftigte rund 940 Mitarbeiter im In- und Ausland.