Duisburg. . Das alte Bahngelände in Wedau könnte der neue Innenhafen werden – das sagt Andree Haack, seit einem Monat Duisburger Wirtschaftsdezernent.
Seit einem Monat ist Andree Haack Wirtschaftsdezernent der Stadt Duisburg. Der Posten wurde neu geschaffen, ein lange und ausdauernd geäußerter Wunsch der heimischen Unternehmen damit erfüllt. Und der „Neue“ im Rathaus strahlt Zuversicht aus, sieht ernsthafte Chancen für Duisburg, auf dem Gebiet der Wirtschaft zu punkten und damit – ganz wichtig für Haack – die Zahl sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze deutlich zu steigern.
Unter anderem hat er die Fläche des früheren Ausbesserungswerkes der Deutschen Bahn in Wedau im Blick: „Die hat ein Riesenpotenzial und könnte einen Kraft entwickeln wie der Innenhafen.“ Aber die angestrebte Entwicklung mit der Ansiedlung von Uni-Einrichtungen und Ausgründungen aus dem Umfeld der Universität brauche ihre Zeit: „Das ist kein Sprint, sondern ein Marathonlauf.“ Noch gehöre die Fläche der Bahn, noch gebe es keinen Bebauungsplan.
Platz für Unternehmen zu schaffen, wird bei Haack groß geschrieben: „Es wird die größte Herausforderung sein, Flächen zu mobilisieren“, sagt der frischgebackene Dezernent. Er werde daher in der Zukunft „noch mal sehr intensiv mit Herrn Tum reden“. Wobei er durchaus die Vorarbeit des Planungsdezernenten würdigt. Der neue Regionalplan sehe für Duisburg eine gute Ausstattung mit Gewerbeflächen vor. Dass Unternehmen vor allem im südlichen Stadtgebiet attraktive Flächen nachfragen, erklärt Haack so: „Wir profitieren im Süden von einem Überschwappeffekt aus Düsseldorf.“ Firmen aus der unter Flächenmangel leidenden Landeshauptstadt würde in der Nachbarschaft nach Standort-Alternativen suchen.
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Zukunftsthema: Breitbandanbindung per Glasfasernetz
Ein weiteres großes Zukunftsthema ist für Haack die gute Breitbandanbindung per Glasfasernetz. Sein für Digitalisierung zuständige Dezernentenkollege Martin Murrack sei zuversichtlich, dass man bis 2020 in Duisburg einen guten Standard erreicht haben werde, aber der Wirtschaftsdezernent will weiter Gas geben: „Wir müssen das Tempo hoch halten.“ Ziel müsse es sein, erste „Gigabit-City“ in Deutschland zu werden.
In der von Stahlindustrie und Logistik geprägten Stadt Duisburg sieht Haack keine gefährliche Monostruktur: „Diese starken Standbeine zu haben, ist besser als sie nicht zu haben.“ So sei beispielsweise der Hafen mit seiner Gründerförderung Startport „genau auf dem richtigen Weg, sich um den Umschlag zu kümmern, aber gleichzeitig auch Know-how auszubauen mit neuen Ideen rund um die Logistik. Und was die Zukunft von Thyssenkrupp nach der Fusion mit Tata angeht? „Die Stadt Duisburg wird alles dafür tun, dass sich Thyssenkrupp am Standort wohl fühlt.“
>>>Zu oft wird über Schwächen geredet
„Man kommt in Duisburg zu schnell auf Schwächen zu sprechen und zu selten auf die Stärken“, hat Haack festgestellt. Beispielsweise beim Thema Rhein- und Ruhrbrücken: „Dauerndes Nörgeln hilft uns nicht weiter. Tatsache sei hingegen, dass es für neue Überführungen bereits Planungen und auch Gelder gebe.