Duisburg. „. Die Deutsche Bahn AG hat am Mittwoch die Entwicklung der einstigen Bahnflächen in Wedau auf der Immobilienmesse Expo-Real in München vorgestellt.

  • Die Deutsche Bahn AG hat die Entwicklung der Wedauer Bahnflächen auf der Expo-Real vorgestellt
  • Auf der Münchener Immobilienmesse lobte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) das Projekt
  • Nördlich der Wedauer Brücke sollen zunächst die denkmalgeschützten Gebäude für die Universität saniert werden

Erst rangieren – morgen studieren“ – mit diesem Schlagworten präsentierte die Deutsche Bahn AG am Mittwoch das Projekt für die Erweiterung der Universität Duisburg-Essen (UDE) und hochschulnahes Gewerbe in Wedau auf der Immobilienmesse Expo-Real in München. Gleichzeitig trat die UDE selbst auf die Bremse: „So konkret ist die Realisierung noch nicht“, kommentierte Sprecherin Beate Kostka den Inhalten einer Pressemitteilung der Bahn.

Traum soll zur Realität werden

Der Konzern, der über die Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft (BEG) die Erschließung von rund 50 Hektar des ehemaligen Rangierbahnhofs für Wohnungsbau südlich der Wedauer Brücke vorantreibt (wir berichteten), gibt sich optimistisch für den Umbau von 30 Hektar nördlich der Brücke. „Die Ansiedlung der Universität Duisburg-Essen zeigt, dass wir das richtige Gespür hatten. Was als Traum begann, wird mehr und mehr zur Realität. Der Juwel ist entdeckt – nun wird er geschliffen“, sagte Ute Möbius, Finanzvorstand der Bahntochter Station&Service, in deren Besitz das Areal ist.

Die UDE weist allerdings darauf hin, dass es bislang nicht mehr als einen „Letter of intent“ gebe, der vor sechs Wochen mit der Gebag unterzeichnet wurde. Die Absichtserklärung besagt, dass die städtische Baugesellschaft Teile der Nordfläche für die UDE erwerben, entwickeln und eventuell auch bebauen soll.

Förderzusagen stehen noch aus

Grunderwerb sei aber bisher nicht erfolgt, bestätigte eine Gebag-Sprecherin am Mittwoch. Ihre Vorstellungen über die Erweiterung oder Auslagerung von Fakultäten in Wedau hat die UDE bisher nicht öffentlich konkretisiert. Die in der Bahnmitteilung angekündigte Nutzung des denkmalgeschützten Ensembles durch die Uni-Verwaltung bezeichnete die Hochschulsprecherin als bloße Mutmaßung. Gleichwohl gilt die Entwicklung der Altimmobilien um den Uhrturm an der Werkstättenstraße als gesetzt. Ab Anfang 2018 könnte der Umbau zu einem Standort für junge studentische Unternehmen beginnen. Eine Förderzusage für ein 3D-Druckzentrum, das Keimzelle für die Besiedlung sein könnte, steht allerdings noch aus.

NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) lobte in München bei einer Diskussion mit Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer das Projekt Wedau. „Es kommt es durch die Erweiterung der Universität und den Ausbau von Gewerbeflächen zu einem Aufschwung für die ganze Region.“ Die Gebag freue sich, „ihr Know-How in den denkmalgeschützten Gebäuden einbringen zu können“, so Bernd Wortmeyer.

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Die Entwicklung des 60 Hektar großen Südareals in Wedau gilt als das derzeit größte Wohnungsbauprojekt in NRW. Der rechtswirksame Bebauungsplan soll bis Ende 2018 stehen, die Bebauung anschließend in mehreren Abschnitten erfolgen.

Auf der Internet-Seite www.6-seen-wedau.de dokumentiert die Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft alle Projektfortschritte und stellt die Gutachten ein. 6-Seen-Wedau ist auch der Titel, unter dem das Wohnungsbau-Projekt künftig vermarktet wird.