Duisburg. „myBus“ fährt in sieben weiteren Stadtteilen: von Wanheimerort über Rheinhausen bis Meiderich. Bus auf Bestellung ist laut DVG gefragt.
Eine gute Nachricht gibt’s für Duisburger Nachtschwärmer: Ab sofort können sie nach dem Konzert oder der Disco noch einfacher und flexibler mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause kommen. Denn die DVG hat das Fahrgebiet ihres Angebots „MyBus“ um sieben Stadtgebiete erweitert.
Der MyBus ist ein Kleintransporter für fünf Fahrgäste, den man am Wochenende ähnlich wie ein Taxi per App an die Tür bestellen kann. Für 3,20 Euro fährt er den Gast bis zum gewünschten Ziel. Bislang war der „Bus von Tür zu Tür“ nur für den Bereich Stadtmitte nutzbar, also Altstadt, Duissern, Neudorf und Hochfeld.
Von Tür zu Tür auf Bestellung
Jetzt kommen sieben weitere Stadtteile hinzu: In Wanheimerort, Rheinhausen, Homberg, Hochheide, Ruhrort, Neuenkamp und Meiderich sind die fünf Kleinbusse unterwegs. „Die Fahrten werden nach Möglichkeit gebündelt“, sagt Birgit Adler, die das Projekt „MyBus“ seit vergangenem September leitet und weiterentwickelt.
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Wer den Bus bestellt, muss also damit rechnen, dass unterwegs weitere Mitreisende zusteigen können. Am Fahrpreis von 3,20 Euro pro Person – oder 2,50 bei einem Abo – ändert die Zahl der Mitfahrer allerdings nichts. Für den Betrieb aber werden die Busse damit stärker ausgelastet.
Die Erweiterung, insbesondere der Sprung auf die linke Rheinseite, ist konsequent, denn „wir haben dort eine verstärkte Nachfrage, weil keine Straßenbahn verkehrt“, erläutert Adler. Zwischen 100 und 40 Fahrten pro Abend hat die DVG in der bisherigen Projektphase seit September verzeichnet und zieht eine positive Resonanz. Andererseits muss der Verkehrsbetrieb die Fahrzeiten aus Effizienzgründen reduzieren: Der Sonntag ist komplett gestrichen, und auch die Fahrzeiten am Freitag und Samstag werden auf 2 Uhr nachts begrenzt, weil die Nachfrage fehlte. Dafür geht es nun eine Stunde früher, ab 18 Uhr, los, womit man Konzert- und Restaurantbesuchern entgegenkommen will.
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Bis 2020 läuft das Busprojekt in Duisburg, andere Städte recken sich schon nach den Ergebnissen, denn möglicherweise steckt in dem Angebot nicht nur ein kundenfreundlicher Service, sondern eine Möglichkeit, die vielen und teuren Leerfahrten im Abend- sowie Nachtverkehr deutlich kostengünstiger zu gestalten.
Der Sonntag ist gestrichen
Drei MyBus-Linien könnten auf manchen Strecken eventuell fünf Linienbusse ersetzen, damit Kosten wie Personal sparen und gleichzeitig den Komfort durch einen Service bis vor die Haustür verbessern, so Adler
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Das alles sind nur Prognosen und mögliche Perspektiven, betonen die Verkehrsbetriebe, die sich in zwei Jahren bewahrheiten können. Über die genauen Kosteneinsparungspotentiale spricht man bei der DVG offiziell noch nicht – aus Rücksicht auf die Projektpartner, heißt es. Vorerst bleibt „MyBus“ ein Kundenangebot „on top“, wie Adler sagt, also zusätzlich. Auswirkungen auf den neuen Nahverkehrsplan hat es aktuell nicht.
>> REGISTRIERUNG ÜBER DIE APP
MyBus kann man nur mit der App der DVG bestellen, die auf das Handy Ticket Deutschland-System zugreift. Dort wird man u.a. mit Namen, Handynummer registriert.
Die Nutzerdaten müssen aus Gründen der Prüfpflicht pro Fahrt für ein Jahr gespeichert werden, so Projektleiterin Birgit Adler. Um Bedarfe zu ermitteln, werden Datum, Start und Ziel anonym festgehalten.