Duisburg. . Taxifahrer kommen oft kaum auf ihre Kosten, gleichzeitig wächst die Konkurrenz durch auswärtige Wettbewerber – und die DVG.
Duisburger Taxifahrer klagen über Konkurrenz von außerhalb, die attraktive Fahrten zu kleineren Preisen anbietet. Mit der Folge, dass es Taxi-Unternehmen immer schwerer haben, auf ihre Kosten zu kommen.
Für 18 Euro fährt ein Mietwagenanbieter laut eigener Werbung von Moers zum Düsseldorfer Flughafen. Eine normale Taxifahrt vom Duisburger Hauptbahnhof zum selben Airport koste im Schnitt 48 bis 50 Euro, rechnen Timur Vardar und Hayati Karakas vor. Vardar fährt seit 20 Jahren Taxi und ist seit drei Jahren mit einem Wagen selbstständig. Karakas ist seit sechs Jahren Unternehmer und hat zwei Taxis. Wie auch Ein-Taxi-Unternehmer Petar Lacic haben sie Zweifel an einer ordnungsgemäßen Kalkulation mancher Wettbewerber: „Wo bleibt denn da der Mindestlohn“, fragt Karakas. Und Vardar ist überzeugt: „Viele Fahrer stehen ständig an der Grenze zwischen Existenz und Untergang.“
Taxi-Tarife werden vom Stadtrat festgelegt
Taxi-Tarife legt der Stadtrat fest. Mietwagen könnten frei kalkulieren, hätten zudem weniger Auflagen wie etwa eine Beförderungspflicht, klagen die Duisburger Taxifahrer. Und die vermuten, dass sich nicht alle auswärtigen Fahrer an die Mietwagen-Auflage halten, nach jeder Fahrt und vor der Aufnahme neuer Fahrgäste zur heimischen Zentrale zurückzukehren. Und die Stadt Duisburg, kritisiert Lacic, unternehme nichts gegen die Konkurrenz von außen.
„Die Thematik ist uns lange bekannt und bewusst“, sagt dagegen Dirk Bock, Sachgebietsleiter beim Straßenverkehrsamt und fürs Duisburger Taxiwesen zuständig. Aber es sei äußerst schwierig, gegen die von den Taxi-Unternehmern angesprochenen Verstöße vorzugehen. Zwar gebe es eine Rückkehrpflicht, aber auch mögliche Ausnahmen. Was bei möglichen Verstößen gegen die Vorschriften bedeutet: „Das zu beweisen, ist äußerst schwierig.“
Regelverstößen wird nachgegangen
Dennoch gehe man Hinweisen auf Regelverstöße durch auswärtige Mietwagen durchaus nach, und auch der städtische Außendienst achte auf Fahrer, die unerlaubterweise auf Fahrgäste warten, statt sich auf die Rückfahrt zu begeben. „Ich möchte, dass die Duisburger Taxifahrer gutes Geld verdienen, deshalb sind wir zu Hilfestellungen bereit“, sagt Bock, verweist aber auch auf die enge Personalausstattung der städtischen Kontrolleure.
Sorgen bereitet der Taxi-Branche auch Mybus, der auf drei Jahre angelegte und auf ein Gebiet in der Stadtmitte beschränkte Versuch der DVG, mit Kleinbussen in sogenannten Schwachverkehrszeiten Fahrgäste ohne festen Fahrplan zu befördern. „Das ist nicht fair von der Politik“, beklagt Karakas neue Konkurrenz für Taxen. Am Ende zahle der Steuerzahler den Versuch. Und Holger Goldberg vom Taxiverband Fachvereinigung Personenverkehr schlägt für solche Versuche vor: „Die DVG möge mit vorhandenen Unternehmern verhandeln.“ Und könnte sich die Fahrzeug-Anschaffung sparen.
>> 350 Taxi-Konzessionen
- „Die Mybus-Fahrzeuge sind keine Konkurrenz zum traditionellen Taxigewerbe“, heißt es bei der DVG. Die Kleinbusse seien ein Angebot, um eine „Mobilitätslücke“ zu schließen. Die Stadt setze mit dem neuen Nahverkehrsplan außerdem auf Taxibusse als Teil der Mobilitätskette. „Auch in Zukunft wird es Taxen geben“, so die DVG.
- Aktuell gibt es in Duisburg 335 Taxi-Konzessionen.