Duisburg. . Der technische Geschäftsführer der Duisburger HKM sieht zuversichtlich in die Zukunft der Hütte und lobt Vereinbarung zu Jobs und Investitionen.

Mehr als 100 Millionen Euro investieren die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) in den nächsten Monaten in modernste Technik und in den Umweltschutz. Und Dr. Herbert Eichelkraut, technischer Geschäftsführer der Hütte von 2008 bis 2010 und seit diesem Frühjahr wieder in alter Funktion, antwortet auf die Frage, ob Huckingen auch in zehn Jahren noch Stahlstandort ist, ohne Zögern mit einem überzeugten „Aber sicher“.

Wichtigste Voraussetzungen dafür seien der gesicherte Betrieb beider Hochöfen und Investitionen in erheblicher Höhe. „Ein Ein-Ofen-Betrieb ist nach nicht allzu langer Zeit ein Kein-Ofen-Betrieb“, verweist Eichelkraut auf Erfahrungen in der Stahlindustrie. Noch in diesem Jahr werde als eine wichtige Investition die Rauchgasentschwefelung der Sinteranlage in Betrieb gehen, die der Nachbarschaft von HKM auch eine Minderung der Staubbelastung bescheren werde. 40 Millionen Euro steckt HKM in dieses Vorhaben.

Produktion reduziert

Mehr als 60 Millionen Euro werden in einen Pfannenofen im Stahlwerk gesteckt, von dem der 62-jährige Eichelkraut überzeugt ist: „Das wird uns technologisch deutlich nach vorne bringen, und es eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten für uns.“

Die Reduzierung der jährlichen Produktionsmenge bei HKM auf 4,2 Millionen Tonnen sieht der technische Geschäftsführer positiv. Mit den früher in Huckingen erreichten Mengen von mehr als 5 Millionen sei der Betrieb „einfach zu teuer“. Mit der verringerten Produktion habe man die Chance, zu wettbewerbsfähigen Kosten zu produzieren.

Auf gutem Weg in die Zukunft

Lobenswert ist für Eichelkraut das Engagement der IG Metall, die für HKM jüngst einen Tarifvertrag vereinbart hat, der zwar Arbeitszeitverkürzungen und Lohneinbußen vorsieht, aber betriebsbedingte Kündigungen ausschließt und wichtige Investitionen festschreibt. Es sei ein Bekenntnis der Gewerkschaft zu dem Unternehmen, so wie sich auch die drei Gesellschafter Thyssen-Krupp, Salzgitter und Vallourec zu dem Werk im Duisburger Süden bekannt hätten, sagt Eichelkraut. „Die Hütte ist auf einem guten Weg, die Zukunft entsprechend den Vereinbarungen mit Gewerkschaft und Gesellschaftern zu gestalten.“

Dazu trage auch bei, dass es bei HKM eine hohe Wertschätzung füreinander gebe. Man sei sich bei allen Problemen immer einig im Bemühen um eine „gute Lösung“, eine Haltung, die Eichelkraut schon in seiner ersten Amtszeit an der HKM-Spitze beeindruckt und geprägt hat.

Keine Sorgen macht sich Eichelkraut übrigens, was die geplante Fusion von Thyssen-Krupp und Tata angeht: „Es gibt nichts Besseres als diese Idee. Die Firmen ergänzen sich prima.“

>> Zwei Konzerne, ein Hüttenwerk

- 1990 wurde die Hüttenwerke Krupp Mannesmann gegründet, nachdem 1987 Krupp und Mannesmann die Zusammenführung ihrer Duisburger Standorte beschlossen hatten.

- 1993 wurde auf der gegenüberliegenden Rheinseite das Hüttenwerk Rheinhausen des Krupp-Konzerns geschlossen, das knapp 100 Jahre lang produziert und den Stadtteil geprägt hatte.