Duisburg. Duisburg kann vom Bevölkerungswachstum in Düsseldorf nachhaltig profitieren, sagt ein Immobilienexperte.

„Wir finden den Duisburger Raum hochspannend“, sagt Thomas Schüttken, Geschäftsführer von Böcker-Wohnimmobilien in Düsseldorf. Das Unternehmen hat seine Büros wenige Schritte von der noblen „Kö“ entfernt, und seit geraumer Zeit Duisburg fest im Blick.

Der nördliche Nachbar der Landeshauptstadt verfüge über Flächen, biete noch moderate Grundstückspreise und „hochattraktive Wohnlagen“. Vor allem im Süden der Stadt gebe es Platz, dazu die unmittelbare Nähe zu Düsseldorf und eine „hohe Aufenthaltsqualität“.

Düsseldorfer Markt unter Druck

Auf der andere Seite der Stadtgrenze stehe Düsseldorf unter Druck. Für die nächsten Jahre werde dort der Zuzug von 40 000 bis 50 000 weiteren Einwohnern erwartet bei einem schon heute angespannten Wohnungsmarkt. „Duisburg hat erkannt, dass es davon profitieren kann“, lobt Schüttken zum einen die Baulandplanungen der Stadt, aber auch das Bemühen der Stadtspitze um Investoren von außerhalb, für die regelmäßig sehr informative Rundfahrten angeboten würden. „In Duisburg wird es bergauf gehen und zwar deutlich“, ist die Einschätzung des Immobilien-Experten.

Den Blick über die Düsseldorfer Stadtgrenze wagen in der Regel nicht alteingesessene Landeshauptstädter, die sich eher schwer täten, ihre Stadt zu verlassen. Anders sehe das aber bei Immobilienkunden aus, die sich beispielsweise aus beruflichen Gründen nach Düsseldorf orientierten, darunter auch ein hoher Anteil internationaler Interessenten für Häuser oder Eigentumswohnungen: „Die halten Duisburg-Süd für einen Traum“, ist Schüttkens Erfahrung. Zumal wenn bei Neubaugebieten auch an Kindertagesstätten, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten gedacht werde.

Das Baustellenschild reicht schon oft

Bei jüngsten Angeboten von Immobilien in Duisburg habe Böcker bereits das Aufstellen des Bauschildes gereicht, um Kundschaft zu finden: „Der Bedarf ist da.“ Auch wenn die Nachfrage den Bodenpreis bereits steigen lasse, sei er in Duisburg nach wie vor „in Ordnung“.

Angerbogen 2 und die Planungen an der Sechs-Seen-Platte in Wedau kommen für Schüttken genau zur rechten Zeit: „Duisburg macht es so gut wie keine andere Stadt im Umland.“ Was weitere Chancen biete: „Man kann nicht nur in den Süden investieren“, sagt Schüttken, auch andere Viertel „würden eine Strategie vertragen“, zumal mit den Neubürger auch Finanzkraft in die Stadt fließe. Attraktiv seien vor allem Lagen direkt am Rhein, wie etwa im Umfeld des Rheinparks in Hochfeld.