Duisburg. . Die Duisburger Stadtwerke investieren Millionen im Wasserwerk Bockum in Düsseldorf. In den nächsten Wochen werden weitere Aggregate ausgetauscht.
Weite Felder und Wiesen rundum, weit im Westen ein paar großzügige Anwesen, noch weiter im Norden mächtige Wasserdampfwolken am Himmel, darunter die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann: Ausgesprochen idyllisch liegt das Wasserwerk Bockum der Duisburger Stadtwerke im grünen Düsseldorfer Norden. Gestern war alles anders: Stahlplatten machten das Wasserwerksgelände befahrbar für tonnenschwere Sattelschlepper, ein Autokran ließ seine hydraulischen Muskeln spielen, ein nächtlicher Schwertransport wurde über die schmalen Straßen geleitet. Mit einem neuen Großfilter wird die Wassergewinnung auf die Anforderungen der Zukunft vorbereitet, weitere Stahlschwergewichte mit reinigendem Innenleben sollen in den nächsten Wochen folgen.
Insgesamt sechs neue Großfilter erhält das Stadtwerke-Wasserwerk Bockum. Die ersten zwei neuen rund sechs Meter hohen Behälter mit einem Durchmesser von 5,5 Metern wurden in der Nacht von Montag auf Dienstag vom Rheinhafen in Krefeld mit Tiefladern herantransportiert. „Die Anlieferung musste aufgrund der Größe des Schwertransportes in der Nacht erfolgen, da der Verkehr durch die Maßnahme nur so viel wie unbedingt nötig beeinträchtigt werden sollte“, erklärten die Stadtwerke die Aktion im Dunkeln. Ebenfalls in der Nacht traf ein 300-Tonnen-Autokran in Bockum ein, der in den Morgenstunden aufgebaut wurde.
Platz für den modernen Nachfolger machen
Nach einer Stunde Vorarbeiten wurde zunächst ein alter Filter aus der Filterhalle gehoben, um Platz für seinen modernen Nachfolger zu machen. Der wurde von oben in Präzisionsarbeit genau an die Stelle platziert, wo schon die Anschlussleitungen warteten.
„Das war der erste Streich“, sagte Stadtwerke-Sprecher Thomas Kehler nach Abschluss der ersten Kran-Aktion. Der zweite neue Großfilter kann erst in den nächsten Wochen ausgetauscht werden, da die Erneuerung der Filter während des laufenden Förderbetriebes erfolgen muss. Mit 450 Kubikmetern pro Stunde besitzen die neuen Filter eine deutlich höhere Filterleistung als die bisher eingesetzten alten Filter. Deshalb können dann im Sommer dieses Jahres weitere vier Filter jeweils paarweise getauscht werden.
Alte Filterbehälter stammen aus 60er Jahren
Die alten Filterbehälter stammen aus den 1960er Jahren und sind nach Angaben der Stadtwerke „sowohl von der Materialbeschaffenheit als auch vom Funktionsprinzip nicht mehr auf dem Stand der Technik“.
Und da sich während der mehr als 110-jährigen Betriebszeit des Wasserwerks Bockum die Beschaffenheit des geförderten Grundwassers verändert hat, werden die Stadtwerke in den neuen Filtern auch anderes Filtermaterial einsetzen, das besser auf die heutigen Wasserqualitäten abgestimmt ist. Für diese Maßnahme investieren die Stadtwerke über zwei Millionen Euro. In einem zweiten Wasserwerk in Düsseldorf-Wittlaer wird Rheinuferfiltrat gefördert.
2200 Kilometer Rohrleitungen
- Die Stadtwerke Duisburg betreiben zwei eigene Wasserwerke, die sich in den nördlichen Düsseldorfer Stadtteilen Wittlaer und Bockum befinden.
- Dabei wird Grundwasser über Brunnen gefördert, gefiltert, aufbereitet und als Trinkwasser in Lebensmittelqualität in das Versorgungsnetz mit 2200 Kilometer Rohrleitungen eingespeist.