Duisburg. Seit dem Besuch des chinesischen Staatschefs Xi Jinping kommen immer mehr chinesische Unternehmen nach Duisburg. Timo Boll unter den Gästen.
- Seit dem Besuch von Staatschef Xi kommen immer mehr China-Firmen nach Duisburg
- 600 Besucher kamen zum deutsch-chinesischen Wirtschaftsforum in der Mercatorhalle
- Top-Thema war die Digitalisierung, Top-Attraktion war Tischtennis-Weltklassespieler Timo Boll
Seit dem Besuch des chinesischen Staats- und Parteichefs Xi JinpingAnfang 2014 zur Begrüßung eines Zuges aus dem Reich der Mitte auf dem Rheinhauser Logport-Gelände hat sich die Zahl der in Duisburg ansässigen chinesischen Firmen auf rund 100 verdoppelt. Das erläuterte Wirtschaftsförderer Ralf Meurer am Rande des Business and Investors Forum China 2017 in der Mercatorhalle. Die „Neue Seidenstraße“ von China nach Duisburg sei inzwischen auf mehr als 20 regelmäßige Zugverbindungen angewachsen.
Rund 600 Manager und Experten zu Gast
Digitalisierung war das Top-Thema beim gestrigen deutsch-chinesischen Forum, aber die eindeutige Top-Attraktion war Timo Boll. Lange Schlangen bildeten sich vor dem deutschen Tischtennis-Star, vor allem chinesische Besucher des Kongresses wollten ein Autogramm und auch ein gemeinsames Handy-Foto.
Rund 600 Manager und Experten aus China und Deutschland waren nach Duisburg gereist, wo das Forum nach 2015 zum zweiten Mal stattfand. Weitere Standorte waren zuletzt Düsseldorf und Köln.
In den nächsten Tagen wird eine 25-köpfige Duisburger Delegation mit Oberbürgermeister Sören Link an der Spitze erneut China bereisen. Ziele sind Peking, Schanghai und Wuhan, seit 35 Jahren Partnerstadt Duisburgs. „Überall ist die ,Neue Seidenstraße’ ein Thema“, kündigte Meurer an.
Know how von Rhein und Ruhr sehr gefragt
Für chinesische Unternehmen sei NRW der „mit Abstand wichtigste Investitionsstandort“ in Deutschland“, umriss Landeswirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart die Bedeutung der Wirtschaftsbeziehungen nach Fernost. Er plädierte nachdrücklich für einen „fairen und offenen Welthandel“: „China und Deutschland profitieren in gleicher Weise von offenen Märkten.“ Pinkwart erklärte zudem, man werde massiv in die Infrastruktur investieren müssen, auch ins Glasfasernetz für bessere Datenverbindungen.
Know how von Rhein und Ruhr könne in China künftig sehr gefragt sein, erwartet Rasmus Beck, Chef der Business Metropole Ruhr, wenn es darum gehe, neben der Wirtschaftskraft auch die Lebensqualität zu erhöhen. Der Revier-Wirtschaftsförderer nannte als Beispiele die Wasserwirtschaft wie etwa beim Emscherumbau oder auch die Umwelttechnik, etwa bei der Schadstoffminderung in der Energieerzeugung.
Ein weiteres Thema der Duisburger China-Reisenden wird das im Businesspark Asterlagen geplante chinesische Handelszentrumsein. Meurer zeigte sich sehr zuversichtlich hinsichtlich der Realisierungschancen: „Wir sind da auf einem guten Weg.“ Spürbar sei jetzt schon, dass die Betreiber der China-Züge in Duisburg Büros suchen oder auch schon gefunden haben.