Duisburg. . Nach der WAZ/NRZ-Umfrage will eine Mehrheit kein Outlet in Duisburg. Gegner sehen sich bestätigt, Investoren sehen eine Trendwende pro DOC.
- Nach der WAZ/NRZ-Umfrage zum Outlet steigt die Spannung zum Ausgang des Bürgerentscheids
- Die DOC-Gegner wollen trotz der Umfrage-Mehrheit gegen das DOC nicht locker lassen
- Die Investoren sind zuversichtlich, dass es letztlich am 24. September Zustimmung fürs DOC gibt
Endspurt beim Wahlkampf zum Designer-Outlet: 46 Prozent der Befragten im WAZ/NRZ-Wahlbarometer wollen kein DOC, 35 Prozent sind dafür, 14 Prozent sind unentschlossen. Für beide Seiten, DOC-Gegner wie die Investoren, ist der Ausgang des Bürgerentscheids am 24. September offen.
Die Initiative „Ja zu Duisburg - Nein zum DOC“ sieht sich in dem Umfrageergebnis bestätigt, dass ihre Argumente gegen das Outlet Gehör finden, vor allem die Warnung zu den Gefahren für die Innenstadt. 72 Prozent befürchten danach, dass mit einem Outlet Läden in der City schließen müssen „Das ist das, was uns auch gespiegelt wird. Die Frage der Innenstadt ist das zentrale Thema und darauf hat die Gegenseite keine Antworten“, so der Sprecher der Initiative Frank Oberpichler. Sie spreche vage von „Trittsteinen“ vom DOC in die Innenstadt. „Worthülsen“, nennt das Oberpichler.
Beim Warenangebot näher hinschauen
Oberpichler bleibt bei Umfragen aber grundsätzlich skeptisch: „Man hat sich schon oft genug hinterher verdutzt die Augen gerieben. Wir sagen jetzt nicht, wir haben das Ding im Sack“, sagt er. Zu dem Trend, dass jüngere Duisburger mehrheitlich für ein Designer-Outlet sind, erklärt er: „Das kann ich nachvollziehen, auch meine Kinder sagen, dass ein Outlet cool wäre.“ Aber man müsse bei den vermeintlichen Schnäppchen und dem versprochenen Warenangebot genauer hinsehen. Und die jüngere Generation müsse dann „in zehn Jahren die Folgen“ einer verödeten Innenstadt tragen.
Jan Harm, Manager im Forum-Einkaufszentrum und einer der Organisatoren des Bürgerentscheids, meint zu dem Umfrageergebnis: „Das ist ein schöner Trend. Ich bin zufrieden. Er zeigt, dass wir die Menschen erreicht haben und sie die Negativwirkungen für die Innenstadt sehen.“ Mit ihren Kampagnen müsse die Initiative bis zu 24. September über die sozialen Netzwerke die Jüngeren ansprechen. „Die Älteren sind stärker sensibilisiert, wenn es um die Innenstadt geht“, glaubt er.
Planer sind zuversichtlich und kämpferisch
Die DOC-Planer sind trotz des Umfragetrends zuversichtlich und kämpferisch. „Die Umfrage wurde erhoben, als wir unsere Informationskampagne gerade erst gestartet hatten. Die Zahlen sind daher kein Spiegelbild der aktuellen Verteilung von Befürwortern und Gegnern. Dies entnehmen wir auch der Resonanz auf der Straße“, erklärt Edda Metz, Geschäftsführerin bei Investor und Grundstückseigentümer Kurt Krieger. Angesichts der mehrmonatigen Kampagnen-Hoheit der DOC-Gegner seien 35 Prozent für ein DOC ein guter Wert, so Sebastian Sommer vom Outlet-Betreiber Neinver. Zahlen aus den Neinver-Outlets widerlegten die Behauptungen der DOC-Gegner zu den Gefahren für die City. Sommer unterstreicht die positiven Umfragewerte zu neuen Arbeitsplätzen (70,5 Prozent Ja-Stimmen) und mehr Kunden in Duisburg (67 Prozent-Ja-Stimmen).
„In den verbleibenden elf Tagen wollen wir vor allem die überzeugen, deren Entscheidung noch offen ist“, erklären beide. „Wir sind fest von den großen Chancen überzeugt, die mit der Ansiedlung eines DOC – wirtschaftlich, mit Blick auf das Tourismusprofil der Stadt, aber auch städteplanerisch – für Duisburg verbunden sind“, so Sebastian Sommer.