Duisburg. . Die Investoren für das umstrittene Designer-Outlet haben ein großes Werbebanner aufgehängt. Die DOC-Gegner sind empört und sprechen von Drohung.

Wenige Wochen vor dem Bürgerentscheid am 24. September, bei dem die Duisburger darüber abstimmen können, ob das Designer-Outlet weiter geplant werden soll oder nicht, machen der Investor und Grundstückseigentümer Kurt Krieger sowie die Betreiber-Gesellschaft Neinver großflächig Werbung für ihr Vorhaben, auf der Brachfläche eine Textilmeile mit bis zu 150 Geschäften zu errichten.

Auf der nördlichen Stirnseite des alten Güterbahnhofsgeländes haben sie Montag ein großes Banner anbringen lassen. Das Riesen-Plakat greift die Slogans der Investoren auf und warnt vor Stillstand, wenn das DOC-Projekt abgelehnt wird. Krieger und Neinver fordern dazu auf, beim Bürgerentscheid ihr Kreuz daher bei Nein zu machen. Am kommenden Montag wollen sie vor Ort auf dem Gelände weitere Daten, Fakten und Planungen zu dem Designer-Outlet vorstellen.

Initiative hält Drohkulisse für untragbar

Die Initiative gegen das DOC hat ein eigenes Werbeplakat unter anderem am Kuhtor angebracht, auf dem sie dafür wirbt mit Ja beim Bürgerentscheid zu stimmen.
Die Initiative gegen das DOC hat ein eigenes Werbeplakat unter anderem am Kuhtor angebracht, auf dem sie dafür wirbt mit Ja beim Bürgerentscheid zu stimmen. © Stephan Eickershoff

Die Initiative gegen das Designer-Outlet reagiert empört auf das Großplakat, das Kurt Krieger an der Güterbahnhofs-Ruine hat anbringen lassen. „Das Wort Stillstand ist eine öffentliche Drohung. Das ist untragbar“, so Frank Oberpichler , Sprecher der Initiative „Ja zu Duisburg“. Krieger und Neinver setzten die Duisburger vor dem Bürgerentscheid damit unter Druck, wenn sie mit angeblichen Stillstand drohten, sollte das DOC abgelehnt werden. Die Initiative lehnt das DOC wegen der großen Gefahren für die Innenstadt ab und verlangt alternative Planungen für das Gelände.

Der Bürgerentscheid gebe Krieger nicht das Recht, „den Duisburgern Stillstand anzudrohen und sie somit dazu zu bringen, ihre Innenstadt zu opfern“, so Oberpichler.

Es sei zudem nicht das erste Mal, dass Krieger mit Stillstand drohe. Bereits 2011 habe er Druck gemacht und angekündigt, er würde sein Grundstück brach liegenlassen, wenn man dem damaligen Möbelhausmitbewerber Ostermann im Stadtnorden schneller zum Zuge kommen lassen würde.