Duisburg. . Duisburgs OB Sören Link fordert zügige Investitionen in den Netzausbau und will eine „Smart City“. Wirtschaft stellt sich der Digitalisierung.
- Duisburg ist beim Netzausbau schon relativ gut aufgestellt
- Aber OB Link fordert weitere Investitionen in die digitale Infrastruktur
- Unternehmer informierten sich über technologische Herausforderung in der IHK
An der A 40-Brücke über den Rhein zeige sich, was passiert, wenn über Jahrzehnte an der falschen Stelle gespart wird, mahnte gestern Oberbürgermeister Sören Link frühzeitige und ausreichende Investitionen in den Breitband-Ausbau als Voraussetzung für die Digitalisierung an. Duisburg müsse das Ziel haben, so der OB vor Vertretern der lokalen Wirtschaft bei der IHK, technologischer Vorreiter zu sein, müsse zur „Smart City“ werden.
Duisburg sei in Sachen Netzkapazität gut aufgestellt, führte Link aus, und berichtete auch von ansiedlungswilligen Unternehmen, die heute erst nach Breitbandanschlüssen und dann nach Autobahnnähe fragten. „Wir wollen nicht nur gut sein, wir wollen auch gut bleiben“, umriss er als Ziel für die nächsten zehn Jahre.
Info-Mobil parkt vor der IHK-Hauptstelle
Anlass für die programmatische OB-Rede zur Netz-Infrastruktur war der Stop der „Roadshow Breitband@Mittelstand“, die mit einem Info-Mobil vor der IHK-Hauptstelle an der Mercatorstraße parkte und vor allem kleine und mittlere Unternehmen für neue technologische Herausforderungen aufgeschlossen machen soll.
„Wer bei der Digitalisierung nicht zu spät kommen will, muss Gas geben auf der Datenautobahn“, hieß es in der Einladung. Als „interessant, herausfordernd, vielleicht auch bedrohlich“, beschrieb IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger die Digitalisierung: „Die Branchen ändern sich radikal.“ Aus Sicht der Kammer gehe es daher darum, die Mitarbeiter entsprechend zu schulen, wobei die IHK dabei hilft. Und darauf achtet, dass die technischen Voraussetzungen gegeben sind. „Duisburg steht ganz ordentlich da“, sagt Dietzfelbinger zum Breitbandausbau. Und außerdem müsse sich die Wirtschaft vorbereiten auf veränderte Produktionsprozesse. Der 3-D-Druck werde nicht nur die Fertigung revolutionieren, sondern auch die Logistik treffen. Waren müssten nicht mehr transportiert werden, wenn sie am Zielort gedruckt werden können. An die Unternehmen appellierte der IHK-Chef, eventuelle schlechte Netzverhältnisse zu melden.
Aktion will Scheu vor der Digitalisierung nehmen
Oliver Thoben vom Breitbandbüro des Bundes ist täglich mit dem Info-Mobil auf Achse, macht Halt auf Marktplätzen und in Gewerbegebieten, und will Unternehmern und Bürgern die Scheu vor der Digitalisierung nehmen und auf deren Chancen hinweisen. „Digitalisierung betrifft jeden“, sagt er und räumt auf mit vier Irrtümern. Digitalisierung im Unternehmen erfordere nicht die Einstellung von Spezialisten; auch betreffe sie nicht nur einzelne Bereiche, sondern das ganze Unternehmen und müsse daher Chefsache sein; der Einstieg in die digitale Zukunft könne schrittweise beginnen und damit kostengünstig sein, und kein Unternehmen müsse dafür komplett umgebaut werden.