Duisburg. . Die Stadt Duisburg ließ in einer Erhebung erstmals auflisten, welche Bandbreite in welchen Straßen ankommt und wo es unterversorgte Gebiete gibt.

  • Bis 2020 soll Duisburg flächendeckend mit schnellem Internet ausgestattet sein.
  • Die Stadt Duisburg ließ in einer Erhebung erstmals auflisten, welche Bandbreite es derzeit wo gibt.
  • In den kommenden drei Jahren soll es keine „weißen Flecken“ mehr geben. Fördergelder werden beantragt

Das Ziel ist klar formuliert: Bis 2020 soll Duisburg flächendeckend mit schnellem Internet ausgestattet sein. Und nach einer aktuellen Erhebung sieht es auch danach aus, dass dies gelingen kann. Die Duisburg CityCom (DCC) hat die Internetversorgung in Duisburg analysiert und die Ausbauvorhaben bei allen Providern wie der Telekom oder Vodafone erfragt. Finanziert wurde dies mit Fördermitteln.

Das Ergebnis: Grundsätzlich sei Duisburg bereits heute flächendeckend gut versorgt. Nur in 4,7 Prozent der Haushalte und damit bei 4,5 Prozent der Einwohner liege die zur Verfügung stehende Übertragungsgeschwindigkeit aktuell unter 30 Mbit/s – diese Datenübertragungsrate legt die Bundesregierung derzeit als Grenze für die Förderfähigkeit für Ausbauvorhaben fest.

Zwölf Millionen Euro werden an Fördergelder benötigt

Dort, wo jetzt schon die Daten mit um die 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) übertragen werden, dürfte die Geschwindigkeit in drei Jahren stadtweit in mehr als 90 Prozent der Haushalte und Gewerbegebiete zwischen 80 und 100 (Mbit/s) liegen. Dort aber, wo es bereits jetzt eine schlechte Versorgung mit weniger als 30 oder gar 16 Mbit/s gibt, wird sich nur dann etwas ändern, wenn die Stadt Fördergelder für den Ausbau der Glasfaser-Anbindung in diesen Gebieten bekommt.

© Stadt Duisburg

Dazu haben sich die Anbieter im Rahmen eines von der Stadt in Auftrag gegebenen sogenannten Markterkundungsverfahren verpflichtet. Zwölf Millionen Euro würden in etwa benötigt. Ein entsprechender Förderantrag wird erarbeitet. Wird er bewilligt, müssen die Provider auch in für sie bislang noch unrentablen Gebieten wie beispielsweise im Hafen, im Umfeld von Thyssen oder im Binsheimer Feld in Baerl ausbauen. Die Anbieter haben bei der Abfrage zudem zugesagt, dass alle neu zu erschließenden Wohn- und Gewerbegebiete mit schnellen Glasfaserleitungen angebunden werden sollen.

Bald so wichtig wie Energie- und Wasserversorgung

Mit der Erhebung liegt der Stadt erstmals eine detaillierte Auswertung vor, die zeigt, welche Bandbreite in welchen Straßen ankommt, wo es Versorgungsengpässe und unterversorgte Gebiete gibt. Oberbürgermeister Sören Link betont, wie wichtig es sei, die Digitalisierung voranzutreiben, „um die damit verbundenen Chancen innovativ für eine lebenswertere Stadt zu nutzen. Schnelle Übertragungsnetze legen dafür den Grundstein.“ Der Anschluss an ein breitbandiges Netz werde in Kürze „einen ähnlichen Stellenwert haben wie die Versorgung mit Energie und Wasser“, meint er.

Glasfaseranschluss für 55 Schulen

Auch die stadtweit 160 Schulen sollen bis 2020 an ein schnelles Internet angeschlossen sein – durch den Ausbau des Breitbandnetzes und auch mit Geldern des Projektes „Gute Schule 2020“. Dazu gehört auch, dass die 55 weiterführenden Schulen alle einen Glasfaser-Anschluss erhalten. Vier Schulen, die nach derzeitigem Stand nicht von den Ausbauplänen profitieren können, werden gesondert von der DCC mit schnellen Internetleitungen ausgestattet.

100 Megabit – da soll aber nicht Schluss sein. Die Stadt hat die nächste Breitband-Generation im Blick und weitere 150.000 Euro vom Land für ein sogenanntes „Next Generation Access“ (NGA)-Konzept zur Breitbandversorgung aquirieren können. Das soll künftig die Basis für politische und wirtschaftliche Entscheidungen sein. Ziel ist es, mittelfristig für das gesamte Stadtgebiet eine Breitband-Versorgung mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von einem 1 Gbit/s und mehr zu erreichen.