Duisburg. . Mit der Umgestaltung des Kantparks wird ein zentraler Bürgerwunsch aus den Leitbild-Werkstätten erfüllt. Mit dem Spielplatz-Neubau geht’s los.
- Mit dem Spielplatz-Neubau fällt im September der Startschuss für die Umgestaltung des Kantparks
- Pläne der Wirtschaftsbetriebe sehen als Highlight der neuen Anlage einen Klettercubus vor
- Arbeiten sollen bis Mitte 2018 fertiggestellt sein und rund 600 000 Euro kosten
Er wird acht Meter hoch, fast fünf Meter breit und dient als absoluter Hingucker auf dem neu gestalteten Hauptspielplatz im Kantpark: der Klettercubus. Dieser soll spätestens ab Mitte 2018 von jungen Parkbesuchern erobert werden. Geplanter Baubeginn: im September. Nicht nur dieses Kernstück wurde gestern bei den Wirtschaftsbetrieben (WBD) vorgestellt, sondern das gesamte Konzept für die Neugestaltung der Spiellandschaft in Duisburgs „grüner Lunge“.
„Wir wollen unseren Teil bei der Kantpark-Erneuerung leisten – und unser Teil sind die Spielplätze“, sagte WBD-Vorstand Uwe Linsen. Er versprach nicht nur eine Zusammenlegung der beiden bisher getrennt voneinander liegenden Kantpark-Spielplätze, sondern auch ganz besondere Attraktionen: „Eine Ausstattung wie hier geplant, gibt es bislang in ganz Duisburg nicht.“
Die Ideen zu diesen Spielgeräten hatte Jorg Kirchner. Der Mann aus den Niederlanden arbeitet seit über vier Jahren bei den Wirtschaftsbetrieben und ist der Planer des neuen Kantpark-Spielplatzes. Zu seinen Änderungsideen gehört etwa, dass der Kleinkindbereich künftig direkt an den bisherigen Hauptspielplatz angrenzen wird. Neu im Angebot dort: eine Sandspielanlage. Bisherige Geräte wie Schaukeln, Rutschen oder Wipptiere werden komplett erneuert. Das gilt auch führ mehrere Geräte auf dem Hauptspielplatz, auf dem sich ältere Kinder und jüngere Jugendliche tummeln sollen. Dazu gehören: eine neue Schaukellandschaft, eine Impulswippe, ein Balancierparcours sowie besagter Klettercubus als Highlight. Für den Umbau sind laut WBD-Vorstand Linsen rund 600 000 Euro veranschlagt. Diese Summe sei im Wirtschaftsplan für 2017 eingestellt.
OB Sören Link will mit der Kantpark-Erneuerung einen der zentralen Wünsche erfüllen, den viele Duisburgerinnen und Duisburger im Rahmen der Diskussionen bei den Leitbild-Werkstätten geäußert hatten. „Durch den neuen Spielplatz soll sich die Aufenthaltsqualität erhöhen. Wir wollen künftig vor allem Familien in den Kantpark locken“, sagte der OB. Der Spielplatz-Neubau sei aber nur der erste von mehreren Schritten. Neue Wege mit neuen Sichtachsen sollen folgen. Und wenn die Friedrich-Wilhelm-Straße wie geplant zum Boulevard für Spaziergänger umgebaut wird, benötige der Kantpark auch „einen deutlich sichtbaren und repräsentativen Zugangsbereich“, so Link.
Weil er wisse, dass manche Kritiker nun bemängeln, dass der Bezirk Mitte erneut bevorteilt würde, versprach Link: „Wir werden in jedem der anderen sechs Bezirke ebenfalls einen Spielplatz qualitativ deutlich aufwerten.“ Dies sei bislang eine Absichtserklärung. Genaue Zeitpläne und Standorte würden bald erarbeitet. Anvisierter Projektstart: 2018.
Die Drogenszene im Visier
Die Spielplätze im Kantpark wurden von vielen Anwohner-Familien gemieden. Immer wieder fanden sich in den Sandkästen gebrauchte Spritzen von Drogensüchtigen oder gar Fäkalien von Tier und Mensch. „Wir können ja schlecht abends einen Stacheldraht um den Spielplatz ziehen. Wir können nur jeden Morgen unsere Pflegekolonnen auf die Spielplätze schicken, die solche Verschmutzungen und Zerstörungen beseitigen – auch wenn dies für uns sehr personalintensiv ist“, sagte WBD-Mann Linsen. Und der OB ergänzte: „Wichtig ist die soziale Kontrolle durch Anwohner und Parknutzer. Die Menschen sollen ein Auge auf ihren Park haben.“
Die Verschmutzung in den Grünanlagen sei insgesamt deutlich gestiegen. „Das ist aber kein Duisburger, sondern ein bundesweites Phänomen“, so Link. Mit Blick auf besagte Drogenszene sagte der OB, dass die Kooperation von Polizei und Ordnungsamt fortgesetzt und dieser Bereich regelmäßig bestreift werden soll. Doch mit Ordnungsrecht allein sei die Situation nicht zu verbessern, so der OB. Auch Sozialarbeiter und Streetworker seien ein wichtiger Baustein, um diesen Menschen Hilfe anzubieten und die Situation vor Ort zu verbessern. „Um das umzusetzen, brauchen wir als Stadt die Unterstützung von freien Trägern und Fördermittelgebern.“