Duisburg. Eine Promenade für den Duisburger Kant-Park: Nach den Ideen des Büro Vogt soll künftig die zentrale Grünfläche in der Innenstadt umgebaut werden. Drei Teams hatten ihre Vorschläge mit Bürgern entwickelt.
Der Gewinner des Wettbewerbs zur Umgestaltung des Kantparks steht fest: Das Büro Vogt aus Berlin wird künftig seine Ideen für die zentrale Grünfläche in der Innenstadt umsetzen. Seit September lief das Verfahren, an dem neben Vogt auch noch die Büros „B+B“ aus den Niederlanden und „Greenbox“ aus Köln teilnahmen. Gemeinsam mit zahlreichen Duisburgern entwickelten die Experten in Foren und bei Rundgängen ihre Vorschläge. Den Entwurf von Vogt lobte die Jury, der auch Umweltdezernent Ralf Krumpholz angehörte, weil er mit kleinen Mitteln wesentliche Veränderungen für den Park bewirkt. „Wir hatten drei sehr gute Vorschläge. Bei Vogt gefällt uns der sensible Umgang mit den Gegebenheiten“, erklärt Krumpholz. Auch Oberbürgermeister Sören Link ist mit dem Siegerentwurf zufrieden: „Ich hätte nicht mit der Jury tauschen wollen.“
Baubeginn könnte 2017 erfolgen
Der Plan vom Büro Vogt sieht eine Promenade im Park entlang der Friedrich-Wilhelm-Straße vor, Sie soll Innenstadtbesucher in den Park ziehen – und eine Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Lehmbruck-Museum schaffen. Auf einer langen Bank könnten Passanten verweilen. Ein ähnliches Element ist auch auf der Bahnhofsplatte vorgesehen. Um die Grünfläche auch von der Düsseldorfer Straße einladender zu gestalten soll dort, wo heute noch ein Parkplatz ist, ein Quartiersgarten entstehen. Auf der anderen Seite haben bereits Kants Gärtner gezeigt, dass man auch Gemüse in dem Park pflanzen kann – und viele Bürger Spaß am Gärtner entwickeln. Zudem soll es einen offeneren Zugang von der Düsseldorfer Straße zum Lehmbruck-Museum geben.
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Im Vorfeld waren von Seiten der Stadt, aber auch der Bürger, viele Ansprüche an den Kantpark formuliert worden: Die Aufenthaltsqualität sollte erhöht werden, das Lehmbruck-Museum besser zur Geltung kommen. Außerdem soll verstärkt Gastronomie angesiedelt werden, damit mehr Besucher in den Park kommen. Gleichzeitig sollten Kinder gerne dort spielen, die Szene, die sich im vorderen Bereich aufhält, aber nicht vertrieben werden. Johannes Hügle vom Büro Vogt glaubt, dass sich das Szene-Problem von alleine löst: „Wenn mehr Leute in den Park kommen und dieser offener attraktiver wird, dann mischt sich das mehr.“ Zudem hat der Entwurf von Vogt auch so etwas Profanes wie eine Toilette mit bedacht.
Bürger sollen weiterhin nach Meinung gefragt werden
1,2 Millionen Euro Fördergelder, die jetzt beantragt werden, stehen für die Umsetzung zur Verfügung. Hügle verhehlt nicht, dass mehr Geld wünschenswert wäre, um etwa den Spiel- und Bolzplatz attraktiver zu gestalten. 2017 könnte mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Kontinuierlich hatten sich rund 50 Bürger an den Planungsrunden zum Kantpark beteiligt und ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge eingebracht. Am Freitagabend, einen Tag bevor die Jury tagte, drohte die Stimmung bei den engagierten Bürgern allerdings zu kippen. Nachdem die Büros vorgetragen und ihre endgültigen Versionen präsentiert hatten, blieb Zeit für Fragen.
Ein Meinungsbild war aber nicht vorgesehen. Zumindest wollte Moderator Faltin nicht abstimmen lassen, als die Teilnehmer das einforderten. Die Jury solle nicht beeinflusst werden. Am Ende setzten die Gäste ein „Applausometer“ durch, an dem sich aber kaum ablesen ließ, welcher Entwurf Favorit ist. Das Büro Vogt will die Bürger im weiteren Verfahren weiterhin um Meinungen bitten.