Duisburg. . DAK-Gesundheitsreport: Trotz weniger Fehlmeldungen liegt der Krankenstand in Duisburg über dem Landesschnitt. Rückenleiden häufigste Ursache.
- DAK-Gesundheitsreport zeigt: Der Krankenstand in Duisburg ist gesunken
- Die Anzahl der Fehlmeldungen liegt er aber immer noch über dem Landesschnitt
- Die häufigsten Ursache sind Muskel-Skelett-Erkrankung, gefolgt von psychischen Erkrankungen
Der Krankenstand in Duisburg ist gesunken. Leicht zwar, aber immerhin nahmen die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen in 2016 um 0,2 Prozentpunkte auf insgesamt 4,3 Prozent ab. Damit gibt es in Duisburg aber immer noch einen deutlich höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt, der bei 3,9 Prozent liegt. Laut aktuellem DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1000 Arbeitnehmern 43 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in NRW wurde mit je 5,2 Prozent in Gelsenkirchen und Bottrop verzeichnet, der niedrigste mit 3,4 Prozent in Düsseldorf.
Rangliste der Gründe hat sich geändert
Verschoben hat sich die Rangfolge der Gründe für die Krankschreibungen. Waren 2015 noch Depressionen die häufigste Ursache für eine Fehlmeldung, so erfolgten 2016 die meisten Ausfalltage aufgrund einer Muskel-Skelett-Erkrankung wie Rückenschmerzen. Sie machten 23,2 Prozent des Krankenstandes aus, es gab sieben Prozent mehr Krankschreibungen.
Die Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzuständen belegten mit 22 Prozent den zweiten Rang. Einen deutlichen Rückgang von fast 13 Prozent gab es bei den Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Entzündungen der Nasennebenhöhlen. Mit einem Anteil von 13,9 Prozent am gesamten Krankenstand lagen sie auf Platz drei.
Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit nimmt zu
Auffallend in 2016 war aber vor allem die Zunahme von Schlafstörungen. Auch in Duisburg. Mittlerweile berichten 80 Prozent der Erwerbstätigen von Schlafstörungen. Seit 2010 stieg der Anteil der von Ein- und Durchschlafproblemen betroffenen 35- bis 65-jährigen Arbeitnehmer um 65 Prozent an. Schwere Schlafstörungen haben sich seit 2010 sogar verdoppelt. Fast jeder zehnte Arbeitnehmer (9,4 Prozent) in NRW leidet unter schlechter Schlafqualität, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung.
Die Fehltage aufgrund von Schlafstörungen stiegen um 110 Prozent auf jetzt 5,18 Tage je 100 Versicherte. Die Zahlen lassen sich auf Duisburg übertragen. Lediglich 4,7 Prozent der Erwerbstätigen suchten aber wegen Schlafstörungen einen Arzt auf, die meisten versuchen damit alleine klar zu kommen.
Problem: Ständige Erreichbarkeit
Ursache für Schlafprobleme seien oft Arbeitsbedingungen: Termin- und Leistungsdruck, Überstunden, Nachtschichten und ständige Erreichbarkeit – auch nach Feierabend. Zudem schauten 82 Prozent der Erwerbstätigen vor dem Einschlafen Filme oder Serien und 70 Prozent nutzten ihr Smartphone oder Laptop, um private Angelegenheiten zu erledigen.
„Viele Menschen haben nachts das Smartphone an der Steckdose, können aber ihre eigenen Akkus nicht mehr aufladen“, sagt Alexander Ochtrop, Leiter des Servicezentrum der DAK Duisburg. Chronisch schlechter Schlaf könne aber der Gesundheit ernsthaft schaden.