Duisburg. . Das städtische Wohnungsunternehmen Gebag mausert sich zur treibenden Kraft für die Zukunft Duisburgs als Wohnstandort. Die Krisenzeiten sind vorbei.

  • Die städtische Wohnungsbaugesellschaft ist auf Erfolgskurs und macht wieder Gewinn
  • Die Gebag hat Millionen in Sanierung und Neubauten investiert – das senkte auch die Leerstandsquote
  • In Wedau und im Mercatorquartier sorgt sie für neue, attraktive und edle Wohngebiete

Vom einstigen „Problemkind“ zum Motor für die Zukunft Duisburgs als Wohnstandort: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag sieht sich auf Erfolgskurs. Ihr Geschäftsführer Bernd Wortmeyer präsentiert für das Jahr 2016 ein Gewinn von 3,8 Millionen Euro, eine gesunkene Leerstandsquote und eine rege Bautätigkeit.

Von den mehr als 12 000 Wohnungen der Gebag standen zum Ende des Jahres 2016 nur noch 658 leer – eine Quote von 5,45 Prozent. Zum Vergleich: 2014 lag sie noch bei überdurchschnittlichen 8,16 Prozent. Da zahlt sich jetzt aus, dass die Gebag in den vergangenen knapp drei Jahren nach dem Küppersmühle-Desaster um den gescheiterten Erweiterungsbau im Innenhafen unter der neuen Führung Wortmeyers kräftig in ihren arg modernisierungsbedürftigen Bestand investiert hat, allein 22 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Und die Gebag baut wieder: Wohnungen, attraktive, moderne, bezahlbare mit öffentlicher Förderung. Allein in diesem Jahr sind 164 Wohneinheiten im Bau.

Kein Stein ist auf dem anderen geblieben

Seit Mitte 2014 ist Bernd Wortmeyer Chef der Gebag.
Seit Mitte 2014 ist Bernd Wortmeyer Chef der Gebag. © : Stephan Eickershoff

„Hier ist auch kein Stein auf dem anderen geblieben“, blickt Wortmeyer auf die hauseigene Baustelle zurück, die die Gebag wieder auf Kurs gebracht hat, so dass sie 2016 knapp 12 Millionen Euro in Neubauten investieren konnte. „Die Gebag ist wieder der starke Partner, wie es sich für ein kommunales Wohnungsunternehmen auch gehört“, lobte denn auch Oberbürgermeister Sören Link. Da verschmerzt es die Stadt, dass sie auf ihren Anteil als Ausschüttung aus dem Überschuss von 3,8 Millionen Euro verzichtet. Solange, bis die Eigenkapitalquote der Gebag – wichtiger Gradmesser für die Bankenkreditfinanzierung – bei zehn Prozent liegt. 20 Prozent Eigenkapitalquote sind gut und branchenüblich, noch liegt die Gebag mit 8,2 Prozent deutlich darunter. „Unsere Achillesferse“, räumt Wortmeyer ein.

In Wedau sollen 3000 neue Wohneinheiten entstehen

Sie lässt die Gebag allerdings nicht humpeln, vor allem auch nicht bei der Wohnflächenentwicklung, die sich Stadt wie Gebag auf die Fahnen geschrieben haben, um Neu-Duisburger anzulocken, sich hier niederzulassen. So ist die Gebag für die Erschließung der alten Bahnflächen in Wedau/Bissingheim verantwortlich, wo rund 3000 attraktive neue Wohneinheiten entstehen sollen. 80 Millionen Euro nimmt sie dafür in die Hand. Weitere 100 Hektar, unter anderem am Angerbogen in Huckingen, macht sie zudem baureif.

Herzstück innerstädtischer Entwicklung wird das Mercatorviertel, das die Gebag projektiert und vermarktet. 350 edelste Wohnungen sollen in Duisburgs neuer Altstadt entstehen. Noch in diesem Jahr soll auf dem Innenstadt-Gelände ein großes begehbares „M“ als Stahlskulptur und Info-Center die Zukunft des Mercatorviertels erlebbar machen. Außerdem sollen zwei von den Archäologen freigelegte Keller aus dem Mittelalter zugänglich gemacht werden.