Duisburg. . Mitten in Duisburgs City soll ein neues Altstadt-Wohnviertel rund um das Wohnhaus von Gerhard Mercator entstehen. Er soll seinen Namen tragen.
- Duisburgs Stadtplaner präsentieren den Entwurf für das neue Wohnviertel auf mittelalterlichen Grundmauern
- Die Wohnungsbautochter Gebag beginnt mit der Vermarktung der Grundstücke. Bis zu 400 Wohneinheiten
- Auf der Brache soll eine Infoplattform in Form eines großen M über das Projekt informieren
Neue Animationen zeigen vielversprechende Sichtachsen durch Duisburgs neues Altstadtviertel auf den Rathausturm: Im Eiltempo treiben Stadt und Wohnungsbautochter Gebag Planung und Vermarktung des Mercatorquartiers voran, das das Gesicht der Innenstadt und Duisburgs verändern wird. „Das Viertel wird ein Schmuckstück“, verspricht Oberbürgermeister Sören Link.
Schon im Sommer soll auf der großen Brache an der Gutenbergstraße ein acht Meter hohes stilisiertes, stählernes „M“ mit Aussichtsplattform und Infotafel aufgebaut werden, das neues sinnfälliges Logo für das Mercator-Viertel ist und zugleich vor Ort für Neugierige und Besucher Archäologie und Architektur in dem neuen Viertel „erlebbar machen wird“, verspricht Gebag-Chef Bernd Wortmeyer.
Anpassungen an die archäologischen Ausgrabungen
Die Berliner Architekten Gewers und Pudewill haben ihr städtebauliches Konzept für das Mercatorviertel auf der Grundlage der archäologischen Ausgrabungen rund um das Wohnhaus von Gerhard Mercator jetzt aktualisiert. Damit geht die Stadt jetzt in das Bebauungsplanverfahren.
Im ersten Halbjahr 2018 soll es Baurecht geben, schon in diesem Sommer beginnt die Gebag mit der Vermarktung der Baugrundstücke, die in sechs Teil-Quartiere unterteilt sind. So viele Investoren soll es mindestens geben. Zu Festpreisen sollen die Grundstücke an Unternehmen, aber auch an interessierte Einzelpersonen verkauft werden. Allein die städtebauliche Qualität der Bewerber soll damit den Ausschlag für die Vergaben geben.
„Das Interesse ist jetzt schon riesig“, so Wortmeyer; aus der auswärtigen aber auch der Duisburger Bauwirtschaft. Das erste Prospekt mit dem Deckblatt „Ich sehe was, was du noch nicht siehst“ spielt dabei gekonnt-keck mit dem Spannungsbogen für das künftige Wohnviertel im Herzen Duisburgs. Die Gebag übernimmt auch die Erschließung der knapp 30 000 qm, damit erste Investoren ab dem Sommer nächsten Jahres loslegen können. Denn entlang der Gutenbergstraße und auf den Flächen der abgerissenen Schule kann auch schon ohne Bebauungsplan gebaut werden.
Neues Viertel mit bis zu 400 Wohneinheiten
350 bis 400 Wohneinheiten in „höchster städtebaulicher Qualität“, so Wortmeyer, werden in dem Viertel entstehen. Entwurfbilder, die am Dienstagabend bei einem Vortrag im „Akzente“-Festival-Zelt auf der Brache vorgestellt wurden, lassen die gewünschte Architektur erahnen: Da entsteht Moderne auf mittelalterlichen Grundmauern, vermitteln versetzte Gebäude, spitze Giebeldächer und gekrümmte Straßen Altstadt-Flair in drei- bis fünfgeschossiger Bebauung.
>> Mercatorhaus als Herz des Viertels
Das Mercatorhaus wird auf jeden Fall gebaut, da ist sich OB Sören Link sicher: „Ich glaube an die Strahlkraft des Viertels.“ Zusammen mit der Bürgerstiftung soll die Rekonstruktion des Wohnhauses von Gerhard Mercator zum Bildungsstandort entwickelt werden. Auch die Finanzierung des Gebäudes wird laut Link kein Problem werden.